Wesentliche Investitionen und Portfoliomaßnahmen

Investitionen tragen neben Innovationen entscheidend dazu bei, dass wir unsere ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen. Das organische Wachstum ergänzen wir gezielt durch Akquisitionen.

Mit Investitionen in unsere Anlagen schaffen wir die Voraussetzungen für unser angestrebtes Wachstum und verbessern zudem stetig die Effizienz unserer Produktionsprozesse. Weltweit haben wir für den Zeitraum von 2019 bis 2023 Sachinvestitionen 1 in Höhe von insgesamt 21,3 Milliarden € vorgesehen.

China ist heute mit einem Anteil von über 40 % am Weltmarkt der größte Chemiemarkt und bestimmt das Wachstum der globalen Chemieproduktion. Wir erwarten, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil Chinas auf rund 50 % wachsen wird. Um auch künftig am Wachstum in Asien teilzunehmen, planen wir die Errichtung eines integrierten Verbundstandorts in Zhanjiang, in der südchinesischen Provinz Guangdong, sowie unseren gemeinsam mit dem Partner Sinopec betriebenen Standort in Nanjing/China zu erweitern.

Darüber hinaus entwickeln wir unser Portfolio durch Akquisitionen weiter, die ein überdurchschnittlich profitables Wachstum als Teil des BASF-Verbunds versprechen und helfen, eine relevante Marktposition zu erreichen. Dabei wird auch berücksichtigt, ob sie innovationsgetrieben sind oder eine technologische Differenzierung bieten, und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle ermöglichen.

Sowohl Investitionen als auch Akquisitionen werden von interdisziplinär besetzten Teams vorbereitet und anhand vielfältiger Kriterien bewertet. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Belange in die strategischen Entscheidungen einbezogen werden.

1 Zugänge zu Sachanlagen ohne Akquisitionen, aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

Investitionen und Akquisitionen 2018 (Millionen €)

 

 

Investitionen

Akquisitionen

Gesamt

2

Einschließlich aktivierter Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen

Immaterielle Vermögenswerte

 

155

5.540

5.695

davon Goodwill

 

1.261

1.261

Sachanlagen 2

 

3.615

1.425

5.040

Summe

 

3.770

6.965

10.735

Investitionen

Im Jahr 2018 haben wir 3.615 Millionen € 3 in Sachanlagen investiert (Vorjahr: 4.020 Millionen €). Davon entfielen auf Sachinvestitionen 4 3.498 Millionen € (Vorjahr: 3.735 Millionen €). Der Schwerpunkt unserer Investitionen lag im Jahr 2018 in den Segmenten Chemicals, Functional Materials & Solutions and Performance Products.

In Europa werden wir am Standort Ludwigshafen unsere Acetylen-Anlage, die für viele Produkte und Wertschöpfungsketten eine zentrale Rolle einnimmt, bis Ende 2019 durch eine moderne, hocheffiziente Anlage ersetzen und damit den Verbundstandort stärken. Zudem bauen wir eine weitere Produktionsanlage für Spezial-Zeolithe in Ludwigshafen. Spezial-Zeolithe werden zur Herstellung von hochmodernen Abgaskatalysatoren für Nutzfahrzeuge und PKW mit Dieselmotoren eingesetzt. Der Produktionsstart ist für 2019 geplant. Im ersten Quartal 2018 haben wir mit dem Bau einer weiteren Produktionsanlage für Vitamin A begonnen, die 2020 in Betrieb gehen soll.

In Nordamerika haben wir in Freeport/Texas gemeinsam mit Yara International ASA, Oslo/Norwegen, eine Produktionsanlage für Ammoniak errichtet und in Betrieb genommen. In Geismar/Louisiana haben wir mit dem Neubau einer MDI-Syntheseeinheit begonnen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

In Asien haben wir im Jahr 2018 sowohl den gemeinsam mit unserem Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad, Kuala Lumpur/Malaysia, neu errichteten Riech-und-Geschmacksstoff-Komplex in Kuantan/Malaysia, als auch die gemeinsam mit unserem Partner Kolon Plastics Inc., Gimcheon/Südkorea, neu gebaute Anlage für Ultraform® in Gimcheon/Südkorea in Betrieb genommen. In Schanghai/China bauen wir eine Anlage für Kunststoffadditive, deren Inbetriebnahme für das Jahr 2019 geplant ist. Durch diese Investitionen verstärken wir unsere Präsenz in Asien.

3 Einschließlich Investitionen unserer Öl-und-Gas-Aktivitäten bis September 2018

4 Zugänge zu Sachanlagen ohne Akquisitionen, aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

Investitionen in Sachanlagen 2 nach Segmenten 2018
Investitionen in Sachanlagen nach Segmenten 2018 (Tortendiagramm)

2 Einschließlich aktivierter Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen
3 Einschließlich Investitionen unserer Öl-und-Gas-Aktivitäten bis September 2018

Investitionen in Sachanlagen 2 nach Regionen 2018
Investitionen in Sachanlagen nach Regionen 2018 (Tortendiagramm)

2 Einschließlich aktivierter Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen
3 Einschließlich Investitionen unserer Öl-und-Gas-Aktivitäten bis September 2018

Akquisitionen

Durch Akquisitionen haben wir im Jahr 2018 Sachanlagewerte in Höhe von 1.425 Millionen € erworben. Zugänge bei immateriellen Vermögenswerten einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten (Goodwill) beliefen sich auf 5.540 Millionen €.

Am 7. März 2018 vollzogen wir die Vereinbarung zur Gründung von BASF Toda America LLC (BTA), Iselin/New Jersey, für Batteriematerialien. Es handelt sich um eine Kooperation von BASF und Toda. BASF hält mehrheitlich die Anteile an BTA und übt die Kontrolle aus. Mit dem Erwerb des Standorts Battle Creek/Michigan und dem von BASF eingebrachten Standort Elyria/Ohio hat das neue Unternehmen die Produktion von Hochenergie-Kathodenmaterialien für Anwendungen im Bereich Elektromobilität übernommen. Durch diese Transaktion wurde das Batteriematerialiengeschäft im Unternehmensbereich Catalysts gestärkt.

Am 1. August 2018 schlossen wir den Erwerb einer Reihe von Geschäften und Vermögenswerten von Bayer ab und ergänzten damit unsere Aktivitäten in Pflanzenschutz, Biotechnologie und Digital Farming. Gleichzeitig bedeutete dies den Einstieg in die Geschäfte mit Saatgut, nichtselektiven Herbiziden sowie in die Saatgutbehandlung mit Nematiziden. Der Kauf umfasste Bayers globales Geschäft mit Glufosinat-Ammonium, das unter den Marken Liberty®, Basta® und Finale® vermarktet wird, sowie die Saatgutgeschäfte für wichtige Feldkulturen in ausgewählten Märkten. Die Transaktion beinhaltete zudem die Trait-Forschung und die Züchtungskapazitäten von Bayer für diese Kulturen. Am 16. August 2018 schlossen wir zudem den Erwerb des globalen Gemüsesaatgutgeschäfts von Bayer ab, das vor allem unter der Marke Nunhems® geführt wird. Damit stärkten wir den Unternehmensbereich Agricultural Solutions. Der Kaufpreis betrug insgesamt 7,4 Milliarden € und unterliegt gegebenenfalls noch Kaufpreisanpassungen.

Devestitionen

Am 31. Januar 2018 wurde unser Produktionsstandort für Styrol-Butadien-basierte Papierdispersionen im österreichischen Pischelsdorf an Synthomer Austria GmbH, eine Tochtergesellschaft des britischen Spezialchemikalienherstellers Synthomer plc, verkauft. Die in Pischelsdorf produzierten Styrol-Acrylat-Dispersionen waren nicht Bestandteil der veräußerten Geschäfte. Sie wurden mit den Geschäften in Ludwigshafen zusammengeführt. Der Verkauf erfolgte im Zuge der Konzentration der Produktion für Papierdispersionen in Europa auf die Standorte Ludwigshafen und Hamina/Finnland, die den Unternehmensbereich Dispersions & Pigments stärken soll.

Vereinbarte Transaktionen

Am 18. September 2017 unterzeichneten wir mit der Unternehmensgruppe Solvay eine Vereinbarung zum Erwerb von Solvays globalem Polyamidgeschäft, vorbehaltlich einer Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die EU-Kommission hat am 18. Januar 2019 die Übernahme des Polyamidgeschäfts unter Auflagen genehmigt. Diese erfordern den Verkauf von Teilen des ursprünglichen Transaktionsumfangs an einen Dritten. Hierbei handelt es sich um Produktionsanlagen und Innovationskompetenzen von Solvay im Bereich der technischen Kunststoffe in Europa. Der Veräußerungsprozess wurde gestartet. Mit der Ergänzung des Portfolios für technische Kunststoffe, einem verbesserten Zugang zu wichtigen Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika sowie der Stärkung der Wertschöpfungskette durch die Rückwärtsintegration bei wesentlichen Rohstoffen werden die wesentlichen strategischen Ziele von BASF weiterhin erfüllt. Das Genehmigungsverfahren in China dauert an. Mit einem Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Jahreshälfte 2019 gerechnet, sobald alle verbleibenden Bedingungen erfüllt sind, einschließlich der Veräußerung der zu devestierenden Geschäfte und Vermögenswerte an einen Dritten. Wir planen, das Polyamidgeschäft in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers zu integrieren. Vor Anpassung aufgrund der wettbewerbsrechtlich erforderlichen Änderungen des Transaktionsumfangs hätte der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln, Fremdkapital und weiterer Anpassungen 1,6 Milliarden € betragen.

Am 3. Mai 2018 gaben BASF und Solenis bekannt, dass sie eine Vereinbarung über den Zusammenschluss des BASF-Geschäfts für Papier- und Wasserchemikalien mit Solenis unterzeichnet haben. Am 31. Januar 2019 haben BASF und Solenis die Transaktion abgeschlossen.

Am 27. September 2018 unterzeichneten wir mit der Unternehmensgruppe LetterOne eine verbindliche Vereinbarung zum Zusammenschluss der jeweiligen Öl-und-Gas-Geschäfte. Durch den Zusammenschluss soll das führende unabhängige europäische Öl- und Gasunternehmen geschaffen werden. Er wird vollzogen, indem LetterOne sämtliche ihrer an DEA Deutsche Erdöl AG gehaltenen Anteile in die Wintershall Holding GmbH einbringt und neue Anteile von dieser erhält. Die Gesellschaft wird anschließend umbenannt in Wintershall DEA. Der Anteil von BASF an den Stammanteilen von Wintershall DEA wird zunächst 67 % betragen, der von LetterOne 33 %. Diese Anteile spiegeln den Wert der jeweiligen Explorations- und Produktionsaktivitäten von Wintershall und DEA wider. Um den Wert des Gastransportgeschäfts von Wintershall abzubilden, wird BASF zusätzliche Vorzugsanteile erhalten. Spätestens 36 Monate nach dem Zusammenschluss und in jedem Fall vor einem Börsengang sollen diese Vorzugsanteile in Stammanteile von Wintershall DEA umgewandelt werden. Dies wird den Anteil von BASF an Wintershall DEA weiter erhöhen. Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2019 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigungen der Fusionskontroll-, Auslandsinvestitions- sowie Bergbaubehörden und der Bundesnetzagentur. Bis zu diesem Zeitpunkt werden Wintershall und DEA als voneinander unabhängige Unternehmen weitergeführt.