15 – Sachanlagen

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verrechneten planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die Neubewertungsmethode wird nicht angewendet. Geringwertige Anlagegegenstände werden im Erwerbsjahr als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie der allgemeinen Verwaltungskosten der mit der Anlagenerrichtung befassten Bereiche.

Aufwendungen für turnusmäßige Wartungen von Großanlagen werden in Höhe der Kosten der Maßnahme als separater Vermögenswert angesetzt und linear über den Zeitraum bis zur nächsten Wartung abgeschrieben. Die Kosten des Austauschs von Komponenten werden als Vermögenswert erfasst, sofern ein zukünftiger zusätzlicher Nutzen erwartet wird. Der Buchwert der ausgetauschten Komponenten wird ausgebucht. Die Kosten der Instandhaltung und Reparatur im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs werden als Aufwand erfasst.

Das bewegliche und das unbewegliche Anlagevermögen werden grundsätzlich linear abgeschrieben. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsverläufe von Sachanlagen beruhen auf Erfahrungen, Planungen und Schätzungen. Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft.

Seit dem 1. Januar 2019 wendet BASF den neuen Leasingstandard IFRS 16 an. Als Leasingnehmer bilanziert BASF grundsätzlich für alle Leasingverhältnisse in der Bilanz Vermögenswerte für die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der eingegangenen Zahlungsverpflichtungen.

Wertminderungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt. Die Bewertung erfolgt anhand des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Verkaufskosten oder des Nutzungswerts. Der Nutzungswert wird berechnet auf Basis zukünftiger Mittelzuflüsse und -abflüsse und der durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten nach Steuern, abhängig von Steuerraten sowie Länderrisiken. Die Wertminderung erfolgt in Höhe des Unterschieds zwischen dem bisherigen Buchwert und dem erzielbaren Betrag. Sollten die Gründe für eine Wertminderung entfallen, werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen bis zu dem Wert, der sich ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst worden wäre.

Die zur Erzielung von Wertsteigerungen oder Mieteinnahmen gehaltenen Immobilien (Investment Properties) sind unwesentlich und werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen beziehungsweise zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Die durchschnittlichen gewichteten Abschreibungsdauern des fortgeführten Geschäfts betrugen:

Durchschnittliche gewichtete Abschreibungsdauern in Jahren

 

2019 a

2018

a

Inklusive aktivierte Nutzungsrechte bei Anwendung von IFRS 16

Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen

17

22

Technische Anlagen und Maschinen

11

11

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

6

7

Der Rückgang der durchschnittlichen gewichteten Abschreibungsdauern für Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen resultierte vor allem aus den zusätzlich nach IFRS 16 aktivierten Leasingverhältnissen.

Fremdkapitalkosten: Die direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten, die im Rahmen des Erwerbs, des Baus oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts anfallen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn sich der Prozess zur Versetzung des Vermögenswerts in den gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erstreckt. Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt aktiviert, ab dem der Vermögenswert für die vorgesehene Nutzung bereit ist. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz von 1,5 % (Vorjahr: 1,5 %) zugrunde gelegt, der gegebenenfalls länderspezifisch angepasst wird. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfallens ergebniswirksam erfasst.

Staatliche Zuschüsse: Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder den Bau von Sachanlagen verringern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der betreffenden Vermögenswerte. Sonstige gewährte Zuschüsse oder Beihilfen werden sofort als Sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst beziehungsweise abgegrenzt und über den zugrunde liegenden Zeitraum aufgelöst.

Entwicklung der Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte auf Leasinggegenstände 2019 (Millionen €)

 

Grundstücke

Nutzungs­rechte Grundstücke a

Gebäude

Nutzungs­rechte Gebäude a

Technische Anlagen und Maschinen

Nutzungs­rechte
technische Anlagen und Maschinen a

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung

Nutzungsrechte andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung a

Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau

Nutzungsrechte geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau a

Summe

a

Zum 1. Januar 2019 wurden 1.318 Millionen € Nutzungsrechte an Leasinggegenständen infolge der Erstanwendung von IFRS 16 aktiviert und die Werte entsprechend angepasst.

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2019

1.349

154

10.807

700

42.331

190

4.616

274

3.905

64.326

Veränderungen des Konsolidierungskreises

1

5

4

5

15

Zugänge

13

24

214

100

1.206

109

190

210

1.767

6

3.839

Zugänge aus Akquisitionen

2

1

3

Abgänge

–76

–4

–114

–33

–605

–8

–182

–28

–15

–1.065

Umbuchungen

–266

275

207

92

1.841

107

321

129

–2.702

4

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–87

–7

–429

–55

–1.281

0

–172

–35

13

–2.053

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

17

–3

70

4

285

1

31

1

33

439

Stand am 31.12.2019

950

440

10.757

808

43.783

399

4.808

551

3.006

6

65.508

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2019

104

6.238

32.480

3.400

6

42.228

Veränderungen des Konsolidierungskreises

–2

1

3

2

Zugänge

–3

18

433

142

2.022

80

384

162

170

3.408

Abgänge

–81

–2

–576

–5

–166

–25

–17

–872

Umbuchungen

–48

49

–20

12

–87

69

–45

70

–2

–2

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–1

–1

–225

–8

–928

0

–123

–11

–1.297

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

1

–1

31

198

19

1

249

Stand am 31.12.2019

53

65

6.374

144

33.110

144

3.472

196

158

43.716

Nettobuchwert am 31.12.2019

897

375

4.383

664

10.673

255

1.336

355

2.848

6

21.792

Zugänge zu Sachanlagen aus Investitionsprojekten (ohne Leasingverhältnisse) beliefen sich im Jahr 2019 auf 3.390 Millionen €. Investitionen erfolgten insbesondere an den Standorten Ludwigshafen, Antwerpen/Belgien, Schanghai/China, Geismar/Louisiana sowie Freeport/Texas. Wesentliche Investitionen betrafen die Acetylen-Anlage sowie die Erweiterung der Vitamin A-Anlage in Ludwigshafen. Außerdem enthielten die Zugänge Umbauten und große Reparaturen am Steamcracker sowie den Neubau eines Propantanks in Antwerpen/Belgien. Des Weiteren umfassten die Investitionen die Modernisierung und die Kapazitätserweiterung der MDI-Syntheseeinheit in Geismar/Louisiana. Zuwendungen der öffentlichen Hand aus der Förderung von Investitionsmaßnahmen reduzierten die Anlagenzugänge in Höhe von 9 Millionen €.

Abschreibungen enthielten im Jahr 2019 Wertminderungen in Höhe von 315 Millionen € und Wertaufholungen in Höhe von 6 Millionen €. Die Wertminderungen entfielen im Wesentlichen auf Anlagen im Bau und resultierten insbesondere aus nicht fortgeführten Investitionsprojekten in Nordamerika im Segment Petrochemicals. Des Weiteren umfassten die Abschreibungen Wertminderungen auf Gebäude und technische Anlagen an einem Produktionsstandort in Europa.

Abgänge von Sachanlagen beinhalteten den Verkauf eines Gebäudeareals in der Schweiz.

Umbuchungen enthielten im Wesentlichen die Umgliederungen von betriebsbereiten Vermögenswerten aus den Anlagen im Bau in die übrigen Anlageklassen. Außerdem umfassten die Umbuchungen die Umgliederung der bestehenden Finanzierungsleasingverhältnisse zum 31. Dezember 2018 in Nutzungsrechte infolge der erstmaligen Anwendung von IFRS 16.

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen enthielten Sachanlagen, die in die Veräußerungsgruppen für das Pigmentgeschäft sowie das Bauchemiegeschäft umgegliedert wurden.

Umrechnungsbedingte Wertänderungen erhöhten die Sachanlagen um 190 Millionen € und resultierten insbesondere aus der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro.

Entwicklung der Sachanlagen 2018 (Millionen €)

 

Grundstücke, grundstücks- gleiche Rechte und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

davon nach der Unit-of-Production-Methode abzuschreiben

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung

Anlagen im Bau

Summe

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2018

11.169

50.558

7.940

4.387

4.799

70.913

Veränderungen des Konsolidierungskreises

77

5

2

1

85

Zugänge

192

679

109

216

2.528

3.615

Zugänge aus Akquisitionen

650

634

64

77

1.425

Abgänge

–71

–407

–171

–52

–701

Umbuchungen

300

1.159

190

–1.657

–8

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–245

–10.899

–8.170

–108

–1.883

–13.135

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

84

602

121

36

92

814

Stand am 31.12.2018

12.156

42.331

4.616

3.905

63.008

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2018

6.065

36.110

4.329

3.264

216

45.655

Veränderungen des Konsolidierungskreises

4

2

6

Zugänge

354

2.409

498

358

34

3.155

Abgänge

–45

–372

–164

–52

–633

Umbuchungen

–3

–7

–10

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–81

–6.118

–4.923

–87

–196

–6.482

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

48

458

96

27

4

537

Stand am 31.12.2018

6.342

32.480

3.400

6

42.228

Nettobuchwert am 31.12.2018

5.814

9.851

1.216

3.899

20.780

In den Technischen Anlagen und Maschinen waren im Jahr 2018 Öl- und Gasvorkommen einschließlich dazugehöriger Bohrungen, Produktionsanlagen und weiterer Infrastruktur enthalten, die nach der Unit-of-Production-Methode abgeschrieben wurden. Die tabellarische Übersicht zur Entwicklung der Sachanlagen beinhaltet diese Vermögenswerte bis zum Zeitpunkt der Umgliederung des Öl-und-Gas-Geschäfts in die Veräußerungsgruppe.

Zugänge zu Sachanlagen aus Investitionsprojekten beliefen sich im Jahr 2018 auf 3.615 Millionen €. Investitionen erfolgten insbesondere an den Standorten Ludwigshafen, Antwerpen/Belgien, Schanghai/China, Geismar/Louisiana sowie Freeport/Texas. Wesentliche Investitionen betrafen die Acetylen-Anlage sowie Produktionsanlagen für Katalysatoren in Ludwigshafen. Außerdem enthielten die Zugänge Umbauten am Steamcracker sowie den Neubau eines Propantanks in Antwerpen/Belgien. Des Weiteren umfassten die Investitionen den Bau von Öl- und Gasfördereinrichtungen und -bohrungen in Europa und Südamerika.

Zuwendungen der öffentlichen Hand aus der Förderung von Investitionsmaßnahmen reduzierten die Anlagenzugänge in Höhe von 26 Millionen €.

Durch Akquisitionen erhöhten sich die Sachanlagen um 1.425 Millionen €, insbesondere infolge des Erwerbs wesentlicher Teile der Saatgut- und nichtselektiven Herbizid-Geschäfte sowie des Gemüsesaatgutgeschäfts von Bayer.

Abschreibungen enthielten im Jahr 2018 Wertminderungen in Höhe von 52 Millionen € und Wertaufholungen in Höhe von 1 Million €. Die Wertminderungen entfielen im Wesentlichen auf Anlagen im Bau und resultierten insbesondere aus nicht fortgeführten Investitionsprojekten in Nordamerika.

Abgänge von Sachanlagen beinhalteten den Verkauf von Produktionsanlagen für oleochemische Tenside in Mexiko sowie des Produktionsstandorts für Styrol-Butadien-basierte Papierdispersionen im österreichischen Pischelsdorf.

Umbuchungen enthielten im Wesentlichen die Umgliederungen von betriebsbereiten Vermögenswerten aus den Anlagen im Bau in die übrigen Anlageklassen.

Umrechnungsbedingte Wertänderungen erhöhten die Sachanlagen um 277 Millionen € und resultierten insbesondere aus der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro.