Innovation

Ein steigender Bedarf an Nahrung, sauberem Wasser und Energie, begrenzte Ressourcen und eine schnell wachsende Weltbevölkerung – dies alles miteinander in Einklang zu bringen, ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Innovationen aus der Chemie nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein, denn sie liefern einen entscheidenden Beitrag für neue Lösungen. Voraussetzung für Innovationen und zugleich wichtiger Wachstumsmotor der BASF sind effektive und effiziente Forschung und Entwicklung. In interdisziplinären Teams arbeiten wir an innovativen Prozessen und Produkten für eine nachhaltige Zukunft. Mit chemiebasierten Lösungen für fast alle Industriebranchen sichern wir so unseren langfristigen Geschäftserfolg.

Rund 10.000

Mitarbeiter weltweit in Forschung und Entwicklung

1.863 Millionen €

für Forschung und Entwicklung aufgewendet

Rund 3.000

Projekte in der Forschungspipeline

Für BASF ist Innovation der Schlüssel zur erfolgreichen Differenzierung in einem herausfordernden Marktumfeld. Unser globales Team aus hochqualifizierten Mitarbeitern unterschiedlicher Fachrichtungen ist die Basis unserer Innovationskraft. Im Jahr 2016 waren rund 10.000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigt. Unsere drei global aufgestellten Technologieplattformen werden von den für uns wichtigen Regionen Europa, Asien-Pazifik und Nordamerika aus geleitet: Process Research & Chemical Engineering (Ludwigshafen), Advanced Materials & Systems Research (Schanghai/China) sowie Bioscience Research (Research Triangle Park/North Carolina). Zusammen mit den Entwicklungseinheiten unserer Unternehmensbereiche bilden sie den Kern unseres weltweiten Kompetenz- und Wissensverbunds. Die BASF New Business GmbH und die BASF Venture Capital GmbH ergänzen dieses Netzwerk mit der Aufgabe, basierend auf neuen Technologien attraktive Märkte und neue Geschäftsmodelle für BASF zu erschließen.

Im Jahr 2016 haben wir einen Umsatz von über 10 Milliarden € mit Produkten aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erzielt, die wir seit 2011 am Markt eingeführt haben. Langfristig wollen wir Umsatz und Ergebnis mit neuen und verbesserten Produkten weiter deutlich steigern.

Globales Netzwerk: Postdoc-Zentren

Globales Netzwerk: Postdoc-Zentren (Grafik)

Globales Netzwerk

  • Netzwerk mit rund 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen

Ein entscheidender Baustein unseres Wissensverbunds ist unser globales Netzwerk mit rund 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen. Wir kooperieren mit ihnen in vielen verschiedenen Disziplinen. Der direkte Zugang zu externer wissenschaftlicher Expertise, neuen Technologien und Talenten verschiedener Fachrichtungen stärkt unser Portfolio mit neuen, kreativen Projekten.

In unserem Exzellenzprogramm „UNIQUE – The BASF Academic Partnership Program“ arbeiten wir weltweit mit fünfzehn führenden Universitäten intensiv zusammen. Zudem betreibt BASF vier Postdoc-Zentren, die Kooperationen mit mehreren Forschungsgruppen regional bündeln. In den USA angesiedelt sind das „North American Center for Research on Advanced Materials“ (NORA) und die „California Research Alliance” (CARA). Das „Joint Research Network on Advanced Materials and Systems“ (JONAS) ist in Europa und das „Network for Advanced Materials Open Research“ (NAO) in der Region Asien-Pazifik aktiv.

Zur kontinuierlichen Förderung des Austauschs mit externen Kunden und Partnern haben wir den Creator Space® Ansatz aus dem Jubiläumsjahr 2015 in unsere regulären Forschungsaktivitäten integriert. Wir nutzen dieses Programm für die Entwicklung von Innovationsideen.

Strategische Ausrichtung

  • Weiterentwickelter Innovationsansatz mit starker Kunden- und Marktorientierung
  • Verstärkter Einsatz digitaler Technologien
  • Globalisierung der Forschung und Aufbau regionaler Kompetenzen

Unsere Forschungspipeline umfasste im Jahr 2016 etwa 3.000 Projekte. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 1.863 Millionen € leicht unter dem Niveau des Vorjahres (1.953 Millionen €). Dies lässt sich insbesondere auf die Neuausrichtung der Forschungsaktivitäten in der Pflanzenbiotechnologie und die damit verbundene Anpassung der Standortstruktur in Nordamerika und Europa zurückführen. Die Unternehmensbereiche verantworteten 79 % der gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten 2016. Die übrigen 21 % der Aufwendungen entfielen auf die bereichsübergreifende Konzernforschung, in der langfristige, für die BASF-Gruppe strategisch wichtige Themenfelder bearbeitet werden. Wir streben an, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiterhin auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre zu halten.

Chemiebasierte Innovationen erfordern eine marktorientierte Forschung und Entwicklung, die sich an den Bedürfnissen der Kunden orientiert. Unsere bereichsübergreifende Konzernforschung wird deshalb eng abgestimmt auf den Bedarf der Unternehmensbereiche. Um vielversprechende Ideen schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, bewerten wir unsere Forschungsprojekte regelmäßig in einem mehrstufigen Prozess und richten Themenschwerpunkte hieran aus. Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählen Kreativität, Effizienz sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern.

2016 haben wir unseren Innovationsansatz weiterentwickelt mit dem Ziel, die Innovationskraft unseres Unternehmens zu steigern und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dies erreichen wir durch eine Fokussierung der Forschungsschwerpunkte auf Themen mit strategischer Relevanz für unser Geschäft, durch die Stärkung bestehender und die Einführung neuer wissenschaftlicher Verfahren und Methoden sowie durch die Optimierung organisatorischer Strukturen.

In der Folge wurde 2016 die bereichsübergreifende Konzernforschung neu strukturiert; damit wurden mehr Freiräume für die schnelle Überprüfung kreativer Forschungsansätze geschaffen. Gleichzeitig haben wir unsere bisherigen Technologiefelder noch stärker auf die Anforderungen der BASF-Gruppe zugeschnitten. Sie sind als eine Vielzahl von strategischen Schlüsseltechnologien neu geordnet worden, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Darüber hinaus steht die Neuerschließung spezifischer Schlüsseltechnologien im Fokus, die für unsere Unternehmensbereiche von zentraler Bedeutung sind. Dazu zählen beispielsweise Polymertechnologien, Katalyseverfahren oder Ansätze für die Entwicklung biologisch abbaubarer und biobasierter Materialien.

Um zukünftige Geschäftsfelder mit hohem Umsatzpotenzial für BASF zu erschließen, bearbeiten wir spezifische Wachstumsfelder. Wir überprüfen diese regelmäßig auf ihre Attraktivität für BASF, überführen reife Felder in operative Unternehmensbereiche und fördern die Entwicklung neuer Ansätze mit hohem Marktpotenzial. Zudem haben wir die Weichen für einen systematischeren Einsatz digitaler Technologien bei Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gestellt. In den kommenden Jahren wird vorhandene Expertise beispielsweise im Bereich Modellierung und Simulation konsequent erweitert und es werden neue digitale Arbeitsfelder erschlossen.

Nach der Neuausrichtung unserer Forschungsaktivitäten in der Pflanzenbiotechnologie nahmen wir Ende 2016 weitere organisatorische Anpassungen unserer globalen F+E-Strukturen vor. Forschungsaktivitäten in Singapur wurden mit Blick auf Marktentwicklungen zum Ende des Jahres eingestellt. Die dort angesiedelten Forschungsthemen verfolgen wir an anderen Standorten weiter. An den europäischen Forschungsstandorten Basel und Düsseldorf wurden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neu strukturiert, um die dort ansässigen Geschäftsbereiche effektiver unterstützen zu können.

Maßgeblich für unseren Erfolg ist unsere globale Präsenz von Forschung und Entwicklung. 2015 hatten wir die Erweiterung des „Innovation Campus Asia Pacific“ in Schanghai/China abgeschlossen. Um unsere regionalen Forschungskapazitäten weiter zu stärken, folgt aktuell der Aufbau eines zweiten „Innovation Campus Asia Pacific“ in Mumbai/Indien. Dessen Forschungsschwerpunkte werden im Bereich Pflanzenschutz und Verfahrensentwicklung liegen.

Den Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten insbesondere in Asien sowie in Nordamerika wollen wir weiter vorantreiben. Dabei orientieren wir uns am Wachstum der regionalen Märkte. Die stärkere Präsenz außerhalb Europas eröffnet neue Chancen für den Auf- und Ausbau von Kundenbeziehungen sowie von wissenschaftlichen Kooperationen und für den Zugang zu Talenten. So stärken wir unseren Forschungs- und Entwicklungsverbund und erhöhen die Attraktivität der BASF als Partner und Arbeitgeber global und in den Regionen.

Ludwigshafen bleibt der größte Standort unseres Forschungsverbunds. Im nahe gelegenen BASF-Agrarzentrum Limburgerhof, Hauptsitz des Unternehmensbereichs Crop Protection, wurde im April 2016 ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für biologischen Pflanzenschutz und Saatgutlösungen eröffnet.

Unsere Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigt sich nicht zuletzt auch in der Anzahl und Qualität unserer Patente. Weltweit haben wir im Jahr 2016 rund 850 Patente neu angemeldet. Den Patent Asset Index, eine Methodik, die industrieweit Patentportfolios miteinander vergleicht, führten wir 2016 bereits zum achten Mal in Folge an.