29 – Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement

Kapitalflussrechnung

Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit waren folgende Zahlungen enthalten:

Kapitalflussrechnung (Millionen €)

 

2019

2018

Ertragsteuerzahlungen

1.280

1.981

Zinszahlungen

480

393

Erhaltene Dividenden

315

427

Die Zinszahlungen im Jahr 2019 beinhalteten 175 Millionen € (2018: 162 Millionen €) erhaltene und 655 Millionen € (2018: 555 Millionen €) gezahlte Zinsen.

Im ersten Quartal 2019 übertrug BASF SE Wertpapiere im Wert von 300 Millionen € in den BASF Pensionstreuhand e.V., Ludwigshafen am Rhein. Diese Übertragung war nicht zahlungswirksam und hatte damit keine Auswirkungen auf die Kapitalflussrechnung.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltete Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 239 Millionen € (2018: 7.362 Millionen €).

Einzahlungen aus Devestitionen betrugen 2.600 Millionen € im Jahr 2019 (2018: 107 Millionen €). Maßgeblich hierfür war der Zusammenschluss der Öl-und-Gas-Geschäfte von Wintershall und DEA im zweiten Quartal 2019. Dabei glichen sich die Effekte aus der Entkonsolidierung der Wintershall-Gesellschaften und der gleichzeitigen Einbeziehung der at Equity bilanzierten Beteiligung an der Wintershall Dea GmbH aus. Zahlungswirksam waren nur der Abgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 800 Millionen € sowie die Rückzahlung der offenen finanzbedingten Forderungen der BASF SE gegenüber der Wintershall Dea-Gruppe und die Kapitalherabsetzungen bei der Wintershall Dea GmbH von insgesamt 3,2 Milliarden €. Im Rahmen der Einbringung des Papier- und Wasserchemikaliengeschäfts in die Solenis-Gruppe im ersten Quartal 2019 wurde der wesentliche Teil des Kaufpreises durch den Zugang des Anteils an der Solenis UK International Limited in Höhe von 590 Millionen € beglichen. Zahlungswirksam vereinnahmt wurde der verbleibende Teil des Kaufpreises in Höhe von 178 Millionen €.

Die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 3.824 Millionen € um 70 Millionen € unter dem Vorjahresniveau.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich im Wesentlichen aus Kassenbeständen und Bankguthaben mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten zusammen.

Die in der Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2.455 Millionen € setzten sich aus dem Bilanzwert (2.427 Millionen €) und den in die Veräußerungsgruppen für das Bauchemiegeschäft (21 Millionen €) und das Pigmentgeschäft (7 Millionen €) umgegliederten Werten zusammen. Zum 31. Dezember 2018 wurden in der Kapitalflussrechnung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2.519 Millionen € ausgewiesen, die neben dem Bilanzwert (2.300 Millionen €) auch den in die Veräußerungsgruppe für das Öl-und-Gas-Geschäft umgegliederten Wert (219 Millionen €) enthielten. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterlagen, wie auch im Vorjahr, keinen Verfügungsbeschränkungen aufgrund von Restriktionen.

Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 für das Jahr 2019 (Millionen €)

 

31.12.2018 a

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

31.12.2019 a

 

 

Zahlungs­wirksam im Cashflow aus Finan­zierungs­tätigkeit

Akquisi­tionen/
Devesti­tionen/
Verände­rungen des Konsoli­dierungs­kreises

Wechsel­kurs­effekte

Zugänge von Leasing­verträgen

Sonstige Effekte

Ände­rungen des Fair Value

 

a

Die Beträge zum 31. Dezember 2019 und 2018 beinhalten auch die in die Veräußerungsgruppe umgegliederten Beiträge und weichen daher von den Werten in der Bilanz ab.

b

Im Jahr 2019 betrugen die Leasingzahlungen insgesamt 441 Millionen €. Der Tilgungsanteil in Höhe von 399 Millionen € wird im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. Die Zinszahlungen in Höhe von 42 Millionen € weist BASF im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus.

c

Darin enthalten ist der Umstellungseffekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 1.400 Millionen €.

Finanzschulden

21.351

–2.633

–524

41

157

18.392

Darlehens­verbindlichkeiten

541

122

–140

2

1

526

Leasingver­bindlichkeiten

134

–399 b

–107

7

452

1.391 c

1.478

Übrige finanzbedingte Verbindlichkeiten

889

–57

–455

1

–94

284

Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten

22.915

–2.967

–1.226

51

452

1.455

20.680

Vermögenswerte/ Schulden von Sicherungsgeschäften

65

–375

261

–49

Summe

22.980

–3.342

–1.226

51

452

1.455

261

20.631

Die Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 teilt die bilanzielle Veränderung der Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten und ihrer Sicherungsgeschäfte in zahlungswirksame und nicht zahlungswirksame Veränderungen auf. Die dargestellten zahlungswirksamen Veränderungen entsprechen dem Ausweis im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

Die Darlehensverbindlichkeiten enthalten keine Zinsanteile.

Bei den Leasingverbindlichkeiten wird nur der Tilgungsanteil im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. BASF weist die in den Leasingzahlungen enthaltene Zinskomponente im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus.

Die Übrigen finanzbedingten Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Konten, die für das Cash-Pooling mit im Konzernabschluss nicht konsolidierten BASF-Gesellschaften verwendet werden. Sie werden in den Sonstigen Verbindlichkeiten innerhalb der Bilanzposition Übrige Verbindlichkeiten, die Finanzinstrumente darstellen, ausgewiesen.

Die Vermögenswerte/Schulden von Sicherungsgeschäften sind Bestandteile der Bilanzpositionen Derivate mit positiven beziehungsweise negativen Marktwerten und umfassen nur Geschäfte, die Risiken aus Finanzschulden und finanzbedingten Verbindlichkeiten mittels Mikro-Hedges absichern.

Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 für das Jahr 2018 (Millionen €)

 

31.12.2017

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

31.12.2018 a

 

 

Zahlungs­wirksam im Cashflow aus Finan­zierungs­tätigkeit

Akquisi­tionen/ Devesti­tionen/ Verände­rungen des Konsoli­dierungs­kreises

Wechsel­kurs­effekte

Sonstige Effekte

Ände­rungen des Fair Value

 

a

Die Beträge zum 31. Dezember 2018 beinhalten auch die in die Veräußerungsgruppe umgegliederten Beiträge und weichen daher von den Werten in der Bilanz ab.

b

Enthält Zugänge von Leasingverträgen

Finanzschulden

18.032

3.252

56

11

21.351

Darlehens­verbindlichkeiten

376

150

7

8

541

Leasingver­bindlichkeiten

124

–35

9

1

35 b

134

Übrige finanzbedingte Verbindlichkeiten

1.058

–281

115

–7

4

889

Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten

19.590

3.086

131

58

50

22.915

Vermögenswerte/Schulden von Absicherungs­geschäften

–118

–120

303

65

Summe

19.472

2.966

131

58

50

303

22.980

Kapitalstrukturmanagement

Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, finanzwirtschaftlich flexibel zu bleiben, um das Geschäftsportfolio weiterentwickeln und strategische Optionen wahrnehmen zu können. Ziele der Finanzierungspolitik sind die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung der Kapitalkosten.

Das Kapitalstrukturmanagement orientiert sich an den Anforderungen, die für einen uneingeschränkten Kapitalmarktzugang und ein solides A-Rating notwendig sind. Die Kapitalstruktur wird im Rahmen der Finanzplanung unter Berücksichtigung ausgewählter Finanzkennzahlen, wie zum Beispiel dynamischer Verschuldungsgrößen, gesteuert.

Das bilanzielle Eigenkapital der BASF-Gruppe betrug zum 31. Dezember 2019 42.350 Millionen € (31. Dezember 2018: 36.109 Millionen €), die Eigenkapitalquote belief sich am 31. Dezember 2019 auf 48,7 % (31. Dezember 2018: 41,7 %).

Fremdkapital nimmt BASF bevorzugt über Kapitalmärkte auf. Zur kurzfristigen Finanzierung wird ein Commercial-Paper-Programm genutzt, während zur mittel- und langfristigen Finanzierung Unternehmensanleihen, die in Euro und anderen Währungen mit unterschiedlichen Laufzeiten begeben werden, zum Einsatz kommen. Ziel ist es, das Fälligkeitsprofil ausgewogen zu gestalten, eine Diversifikation der Investoren zu erzielen und unsere Fremdfinanzierungskonditionen zu optimieren.

BASF verfügt derzeit über folgende Ratings, die zuletzt von Moody’s am 4. November 2019 und von Standard & Poor’s am 13. November 2019 bestätigt wurden.

Ratings zum 31.12.2019

 

Langfristige Finanz­schulden

Kurzfristige Finanz­schulden

Ausblick

Moody’s

A2

P-1

stabil

Standard & Poor’s

A

A-1

stabil

Der Vertrag mit Scope Ratings lief Anfang September 2019 aus und wurde von BASF nicht verlängert.

Ratings zum 31.12.2018

 

Langfristige Finanzschulden

Kurzfristige Finanzschulden

Ausblick

Moody’s

A1

P-1

stabil

Standard & Poor’s

A

A-1

stabil

Scope

A

S-1

stabil

BASF strebt an, ein solides A-Rating zu halten, das einen uneingeschränkten Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten gewährleistet.

Mehr zur Finanzierungspolitik im Konzernlagebericht