Ausblick 2020

Für das Jahr 2020 erwarten wir, dass die weltwirtschaftliche Unsicherheit sehr hoch sein wird und die Nachfrage- und Produktionsausfälle im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus das globale Wachstum erheblich belasten werden. Die Weltwirtschaft wird daher mit 2,0 % voraussichtlich deutlich langsamer wachsen als 2019 (+2,6 %). Für die globale Chemieproduktion prognostizieren wir mit 1,2 % ein Wachstum deutlich unter dem Niveau von 2019 (1,8 %). Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 60 US$/ Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,15 US$/€. Trotz des herausfordernden, von hoher Unsicherheit geprägten Umfelds wollen wir unseren Umsatz auf einen Wert zwischen 60 Milliarden € und 63 Milliarden € steigern (2019: 59.316 Millionen €). Für das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe rechnen wir mit einem Wert zwischen 4,2 Milliarden € und 4,8 Milliarden € (2019: 4.536 Millionen €). Der Return on Capital Employed (ROCE) wird voraussichtlich einen Wert zwischen 6,7 % und 7,7 % (2019: 7,7 %) erreichen und damit unter dem Kapitalkostensatz von 9 % liegen.

Wir gehen davon aus, dass unsere Abnehmerindustrien größtenteils wachsen. Für die Automobilindustrie erwarten wir allerdings einen weiteren Produktionsrückgang. Unser Ausblick unterstellt, dass sich die handelspolitischen Konflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern nicht verschärfen und der Brexit während der Übergangsphase ohne größere konjunkturelle Beeinträchtigungen erfolgt.

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die BASF-Gruppe 1

  • Umsatzwachstum auf einen Wert zwischen 60 Milliarden € und 63 Milliarden €
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,2 Milliarden € und 4,8 Milliarden €
  • ROCE zwischen 6,7 % und 7,7 %

Unsere Prognose für 2020 berücksichtigt die Vereinbarung von BASF mit einer Tochtergesellschaft von Lone Star zum Verkauf des Bauchemiegeschäfts von BASF. Der Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2020 erwartet, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Bis zum Abschluss der Transaktion wird das Ergebnis nach Steuern des Bauchemiegeschäfts im Ergebnis nach Steuern der BASF-Gruppe als separate Position („Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft“) ausgewiesen, ohne in den Umsatz oder das EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe einzugehen.

Die Einigung zwischen BASF und DIC über den Verkauf des globalen Pigmentgeschäfts von BASF ist in diesem Ausblick reflektiert. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2020 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigungen der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Bis zum Abschluss der Transaktion werden die zu veräußernden Vermögenswerte und Schulden in einer Veräußerungsgruppe im Bereich Dispersions & Pigments ausgewiesen.

Darüber hinaus ist der am 31. Januar 2020 erfolgte Erwerb von Solvays integriertem Polyamidgeschäft, das in die Bereiche Performance Materials und Monomers integriert wird, bereits in diesen Ausblick eingerechnet.

Wir erwarten 2020 für die BASF-Gruppe insgesamt eine Umsatzsteigerung auf 60 Milliarden € bis 63 Milliarden € (2019: 59.316 Millionen €). Dazu sollen insbesondere ein Absatzwachstum sowie Portfolioeffekte aus der im Januar 2020 abgeschlossenen Akquisition von Solvays integriertem Polyamidgeschäft beitragen. Niedrigere Preise werden voraussichtlich gegenläufig wirken. Mit einem deutlichen Umsatzanstieg rechnen wir in den Segmenten Materials, Agricultural Solutions und Nutrition & Care. Für Chemicals, Surface Technologies und Industrial Solutions gehen wir von einem leicht höheren Umsatz sowie für Sonstige von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus.

Das EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe wird voraussichtlich einen Wert zwischen 4,2 Milliarden € und 4,8 Milliarden € erreichen (2019: 4.536 Millionen €). Wir rechnen mit deutlich höheren Beiträgen von Industrial Solutions sowie Sonstige. In den Segmenten Surface Technologies, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions planen wir mit einem EBIT vor Sondereinflüssen leicht über Vorjahresniveau. Im Gegensatz hierzu erwarten wir für Materials und Chemicals einen deutlichen Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen.

Wegen der Einbeziehung der von Solvay erworbenen Vermögenswerte wird sich die durchschnittliche Kapitalkostenbasis 2020 erhöhen. Infolgedessen gehen wir davon aus, dass der ROCE der BASF-Gruppe einen Wert zwischen 6,7 % und 7,7 % erreicht (2019: 7,7 %). In den Segmenten Materials (2019: 10,7 %) und Industrial Solutions (2019: 12,5 %) rechnen wir mit einem deutlichen Rückgang des ROCE jeweils verglichen mit dem Vorjahr. Für Surface Technologies (2019: 5,7 %) erwarten wir einen ROCE auf Vorjahresniveau. In den Segmenten Agricultural Solutions (2019: 5,3 %) und Chemicals (2019: 6,8 %) planen wir hingegen mit einem leichten Anstieg gegenüber 2019. Für Nutrition & Care (2019: 10,0 %) rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg des ROCE im Vergleich zum Vorjahr.

Die wesentlichen Chancen und Risiken, die unsere Prognose beeinflussen können, sind unter Chancen und Risiken erläutert.

1 In Bezug auf den Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–5 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 6 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet. Bei Ergebnisgrößen entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–10 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 11 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet. Für ROCE definieren wir bei dem für das Jahr 2020 gültigen Kapitalkostensatz von 9 % eine Veränderung von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten als „leicht“, eine Veränderung von mehr als 1,0 Prozentpunkten als „deutlich“ und keine Veränderung (+/–0 Prozentpunkte) als „auf Vorjahresniveau“.