Wesentliche Investitionen und Portfoliomaßnahmen

Investitionen tragen neben Innovationen entscheidend dazu bei, dass wir unsere ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen. Das organische Wachstum ergänzen wir gezielt durch Akquisitionen.

Mit Investitionen in unsere Anlagen schaffen wir die Voraussetzungen für unser angestrebtes profitables Wachstum und verbessern zudem stetig die Effizienz unserer Produktionsprozesse. Weltweit haben wir für den Zeitraum von 2021 bis 2025 Sachinvestitionen 1 in Höhe von insgesamt 22,9 Milliarden € vorgesehen.

1 Zugänge zu Sachanlagen ohne Akquisitionen, Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

China ist heute mit einem Anteil von über 40 % am Weltmarkt der größte Chemiemarkt und bestimmt das Wachstum der globalen Chemieproduktion. Wir erwarten, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil Chinas auf rund 50 % wachsen wird. Um auch künftig am Wachstum in Asien teilzuhaben, planen wir die Errichtung eines integrierten Verbundstandorts in Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong. Mit dem Bau erster Anlagen haben wir im Jahr 2020 begonnen. Die Erweiterung des mit unserem Partner Sinopec betriebenen Standorts in Nanjing/China ist ebenfalls in Planung.

Darüber hinaus entwickeln wir unser Portfolio durch Akquisitionen weiter, die ein überdurchschnittlich profitables Wachstum als Teil des BASF-Verbunds versprechen und helfen, eine relevante Marktposition zu erreichen. Dabei wird besonders berücksichtigt, dass sie innovationsgetrieben sind oder eine technologische Differenzierung bieten und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle ermöglichen.

Sowohl Investitionen als auch Akquisitionen werden von interdisziplinär besetzten Teams vorbereitet und anhand vielfältiger Kriterien bewertet. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Belange in die strategischen Entscheidungen einbezogen werden.

Investitionen und Akquisitionen 2020 (Millionen €)

 

Investitionen

Akquisitionen

Gesamt

Immaterielle Vermögenswerte

103

691

794

davon Goodwill

21

21

Sachanlagen a

3.516

559

4.075

Summe

3.619

1.250

4.869

a

Einschließlich Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

Investitionen

Im Jahr 2020 beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen auf 3.516 Millionen € (2019: 3.839 Millionen €). Davon entfielen auf Sachinvestitionen 1 2.878 Millionen € (2019: 3.349 Millionen €). Der Schwerpunkt unserer Investitionen lag im Jahr 2020 in den Segmenten Chemicals, Materials, Surface Technologies und Nutrition & Care.

In Europa haben wir am Standort Ludwigshafen den Bau einer weiteren Produktionsanlage für Vitamin A, die 2021 in Betrieb gehen soll, fortgeführt. In Antwerpen/Belgien erweitern wir den Ethylenoxid-Komplex. In Schwarzheide und in Harjavalta/Finnland bauen wir Produktionsanlagen zur Herstellung von Batteriematerialien und deren Vorprodukten.

In Nordamerika wurde der Neubau einer MDI-Syntheseeinheit in Geismar/Louisiana fortgesetzt und erste Anlagen wurden in Betrieb genommen.

In Asien haben wir im Jahr 2020 die Errichtung des neuen integrierten Verbundstandorts in Zhanjiang/China weiter vorangetrieben. Die Fertigstellung der ersten Produktionsanlagen ist für 2022 geplant. In Schanghai/China haben wir eine Anlage für Abgaskatalysatoren in Betrieb genommen.

Investitionen in Sachanlagen a nach Segmenten 2020
Investitionen in Sachanlagen nach Segmenten 2020 (Tortendiagramm)

a Einschließlich Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhätnissen

Investitionen in Sachanlagen a nach Regionen 2020
Investitionen in Sachanlagen nach Regionen 2020 (Tortendiagramm)

a Einschließlich Rückbauverpflichtungen, IT-Investitionen und Nutzungsrechte aus Leasingverhätnissen

Akquisitionen

Durch Akquisitionen haben wir im Jahr 2020 Sachanlagewerte in Höhe von 559 Millionen € erworben. Zugänge bei immateriellen Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill), beliefen sich auf 691 Millionen €.

Am 31. Januar 2020 hat BASF den im September 2017 vereinbarten Erwerb des integrierten Polyamidgeschäfts von Solvay abgeschlossen. Die Akquisition erweitert die Polyamid-Kompetenzen von BASF durch innovative und bekannte Produkte und verbessert den Zugang zu Wachstumsmärkten in Asien sowie Nord- und Südamerika. Durch die Rückwärtsintegration in den wichtigen Rohstoff Adiponitril (ADN) hat BASF nun Produktionsanlagen in der gesamten Polyamid-6.6-Wertschöpfungskette. Die Transaktion umfasst Produktionsstandorte in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko, Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungszentren sowie Beteiligungen an Butachimie SNC sowie an Alsachimie S.A.S. Das von BASF zu einem Kaufpreis (ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremdkapital) von 1,3 Milliarden € erworbene Polyamidgeschäft wurde in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers des Segments Materials integriert.

Devestitionen

Die im Dezember 2019 vereinbarte Veräußerung unseres Bauchemiegeschäfts an eine Tochtergesellschaft von Lone Star, einem globalen Private-Equity-Unternehmen, haben wir am 30. September 2020 vollzogen. 2 Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden betrug 3,17 Milliarden €. Das devestierte Bauchemiegeschäft verfügte über rund 7.500 Mitarbeitende sowie Produktionsstätten und Vertriebsbüros in mehr als 60 Ländern und erzielte 2019 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden €.

2 Der Transfer des Bauchemiegeschäfts erfolgte in zwei Schritten zum 30. September 2020 und zum 30.November 2020.

Vereinbarte Transaktionen

Am 29. August 2019 haben wir mit DIC, Tokio/Japan, eine Einigung über den Erwerb des globalen BASF-Pigmentgeschäfts erzielt. Der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 1,15 Milliarden €. Die zu veräußernden Vermögenswerte und Schulden wurden ab diesem Zeitpunkt in eine Veräußerungsgruppe im Unternehmensbereich Dispersions & Pigments umgegliedert. Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2021 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbsbehörden.