Entwicklung wichtiger Abnehmerbranchen

  • Starker Rückgang der globalen Industrieproduktion
  • Schwache Dynamik und Teilerholung der Autoindustrie
  • Stabile Entwicklung in der Landwirtschaft

Die globale Industrieproduktion nahm 2020 um 4,0 % ab (2019: +1,8 %). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften waren die Rückgänge mit 6,5 % insgesamt deutlich stärker als in den Schwellenländern mit einem Rückgang um nur 1,8 %. Maßgeblich für die bessere Entwicklung der Schwellenländer war die Erholung der Industrieproduktion in China (2020: +2,6 %, 2019: +5,7 %). In den anderen asiatischen Schwellenländern sank die Industrieproduktion dagegen insgesamt um 7,1 % (2019: +2,1 %). In der EU ging die Industrieproduktion um 7,8 % (2019: –0,2 %) und im Vereinigten Königreich um 10,5 % zurück (2019: –0,4 %). In Nordamerika (2020: –5,7 %, 2019: +1,0 %) und Südamerika (2020: –7,5 %, 2019: –0,6 %) nahm sie in ähnlicher Größenordnung ab.

Die globale Automobilproduktion verzeichnete einen Rückgang um 16 % nachdem der Markt 2019 bereits um 5,7 % zurückgegangen war. Nach einer starken Abschwächung im ersten Quartal 2020 in China, gefolgt von massiven Rückgängen im zweiten Quartal im Rest der Welt, kam es im weiteren Jahresverlauf zu einer dynamischen Erholung. Besonders stark waren die Zuwächse in China, wo bereits im dritten Quartal das Vorjahresniveau wieder übertroffen wurde. Dennoch lag die Produktion im Jahresdurchschnitt in China noch 4,3 % unter dem Vorjahr. In den anderen asiatischen Schwellenländern sank die Produktion mit rund einem Viertel deutlich stärker. In Japan war der Rückgang mit 15,8 % und in Südkorea mit 11,6 % schwächer ausgeprägt. In Nordamerika und Europa wurde das Vorkrisenniveau im Jahresverlauf zwar ebenfalls erreicht, im Jahresdurchschnitt blieb die Produktion aber um 20,1 % beziehungsweise 22,4 % unter dem Vorjahr. In der Bauwirtschaft ging die Produktion weltweit um 3,3 % zurück (2019: +2,4 %). Insgesamt schrumpfte der sonstige Hochbau etwas stärker als das Wohnungsbau- und Infrastruktursegment. Regional waren die Entwicklungen unterschiedlich: Während das Bauvolumen in Westeuropa um 7,1 % und in Osteuropa um 7,6 % sank, betrug der Rückgang in Nordamerika nur 1,3 %. In den USA kam es zu einem Aufschwung am Häusermarkt, der den Rückgang im Nichtwohnungsbau überkompensierte. In Asien nahm die Bautätigkeit insgesamt nur geringfügig um 0,6 % ab. Während die Bauproduktion in China um 3,5 % wuchs, schwächte sie sich in Japan um 3,1 %, in Südkorea um 1,5 % und in Indien um 18,7 % ab. Auch in Südamerika ging die Bauindustrie erheblich um 13,2 % zurück. Bei den dauerhaften Konsumgütern, zum Beispiel in der Textil-, Bekleidungs- und Möbelindustrie, brach die Produktion im Durchschnitt um rund 8 % ein. Vor dem Hintergrund einer sinkenden Nachfrage nach Energie und Industrierohstoffen nahm auch die Produktion im Sektor Energie und Rohstoffe um rund 4 % ab (2019: +1,5 %). Die landwirtschaftliche Produktion war stabiler. Sie wuchs um 2,1 % (2019: 2,1 %). Ein deutliches Wachstum erzielte der US-Markt mit 2,8 %, der von steigenden Exporten nach China und ungünstigen Wetterbedingungen in Teilen Südamerikas profitierte. In West- und Osteuropa ging die Produktion dagegen insgesamt um 0,8 % zurück. Dazu trugen sowohl die trockenen Witterungsbedingungen als auch regionale Knappheiten bei Erntehelfern bei. In Südamerika sank die Agrarproduktion geringfügig um 0,5 %. Während sie in Brasilien um 1,9 % zulegen konnte, sank sie in Argentinien dürrebedingt um 8,4 %. In Asien legte die Produktion im Vergleich zu den Vorjahren um 2,7 % zu.

Wachstum wichtiger Abnehmerbranchen

reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Wachstum wichtiger Abnehmerbranchen, Reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)