Entwicklung der chemischen Industrie

  • Globales Wachstum erheblich schwächer als im Vorjahr und unter den Erwartungen

Die globale Chemieproduktion ging 2020 entgegen unserer Erwartung um 0,4 % zurück (2019: +1,9 %). Sie nahm damit aber deutlich weniger ab als die globale Industrieproduktion. Gründe hierfür waren, dass weniger konjunktursensible Kundenbranchen ein höheres Gewicht für die Chemieindustrie haben und die Nachfrage nach Desinfektions- sowie Reinigungsmitteln, Schutzkleidung, Einwegverpackungen und Plexiglas vorübergehend stieg.

Die regionalen Unterschiede waren allerdings erheblich. In der EU sank die Chemieproduktion um rund 2 % mit signifikanten Unterschieden zwischen den großen Produktionsstandorten. Während die Produktion in Belgien, Deutschland und Spanien jeweils zwischen nur rund 1 % und 3 % zurückging und in den Niederlanden nahezu stagnierte, sank sie in Italien um rund 8 % und Frankreich um rund 9 %. In Nordamerika nahm die Chemieproduktion um 4,6 % ab, in Südamerika um 1,1 %.

China, der weltgrößte Chemiemarkt, konnte die Menge dagegen um 3,4 % steigern. In den übrigen Ländern Asiens sank die Chemieproduktion hingegen zum Teil erheblich (Japan: –9,8 %, Malaysia: –6,2 %, Indien: –5,4 %, Südkorea: –3,2 %), so dass die Chemieproduktion in Asien insgesamt nur um etwa 1 % zunahm.

Chemieproduktion (ohne Pharma)

reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Chemieproduktion (ohne Pharma), Reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)