Risikomanagementprozess

  • Integrierter Prozess zur Erfassung, Bewertung und Berichterstattung
  • Dezentrales Management konkreter Chancen und Risiken
  • Aggregation auf Gruppenebene
Organisation Risikomanagement der BASF-Gruppe seit 1. Januar 2020
Organisation Risikomanagement der BASF-Gruppe (Organigramm)

a Die Einheit Corporate Audit ist Teil des Corporate Centers.

Der Risikomanagementprozess der BASF-Gruppe orientiert sich am internationalen Risikomanagementstandard COSO II Enterprise Risk Management – Integrated Framework und weist folgende wesentliche Merkmale auf:

Organisation und Zuständigkeiten

  • Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Er definiert zudem die Prozesse zur Genehmigung von Investitionen, Akquisitionen und Devestitionen.
  • Der Vorstand wird durch das Corporate Center unterstützt. Die Corporate-Center-Einheiten Corporate Finance und Corporate Development sowie der Chief Compliance Officer koordinieren den Risikomanagementprozess auf Gruppenebene, betrachten finanzielle und nachhaltigkeitsbezogene Chancen und Risiken und stellen Struktur und geeignete Techniken bereit. So ist das Chancen- und Risikomanagement in die Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozesse integriert.
  • Das Risk Committee von BASF bewertet mindestens zweimal im Jahr gemeinsam das Risikoportfolio der BASF-Gruppe, um eventuelle Anpassungen der Maßnahmen im Rahmen des Risikomanagements zu überprüfen und den Vorstand darüber zu informieren. Mitglieder des Risk Committees sind der Bereichsleiter von Corporate Finance (Leitung), der Bereichsleiter von Corporate Development, der Bereichsleiter von Corporate Legal, Compliance, Tax & Insurance sowie Vertreter der Einheiten Corporate Audit und Corporate Environmental Protection, Health & Safety.
  • Das Management konkreter Chancen und Risiken ist zum überwiegenden Teil an die Unternehmensbereiche, Service- und Forschungseinheiten sowie Regionen delegiert und wird regional oder lokal gesteuert. Das betrifft auch die für BASF relevanten nachhaltigkeitsbezogenen Themen, unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf BASF. Eine Ausnahme sind finanzwirtschaftliche Risiken. Das Management von Liquiditäts-, Währungs- und Zinsrisiken erfolgt in der Einheit Corporate Finance, das Management von Warenpreisrisiken in der Einheit Global Procurement oder in dazu ermächtigten Gruppengesellschaften.
  • Ein Netzwerk von Risikomanagern in den Unternehmensbereichen, Service- und Forschungseinheiten sowie in den Regionen treibt die Implementierung geeigneter Risikomanagementpraktiken im Tagesgeschäft voran.
  • Kurzfristige operative Chancen und Risiken, die in einen Betrachtungszeitraum von bis zu einem Jahr fallen, werden der Unternehmensleitung im monatlich von Corporate Finance erstellten Managementbericht gemeldet. Außerdem informiert Corporate Finance halbjährlich über die aggregierte Chancen-Risiko-Expositon der BASF-Gruppe. Für neu auftretende Einzelrisiken, deren Ergebnisauswirkung 10 Millionen € übersteigt, sowie für Reputationsrisiken besteht darüber hinaus eine unmittelbare Berichtspflicht.
  • Strategische Chancen-Risiken-Analysen für langfristige Chancen und Risiken mit einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren werden durch die Einheit Corporate Development im Rahmen der Strategieentwicklung durchgeführt. Sie werden im Zuge des strategischen Controllings jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.
  • Der BASF Chief Compliance Officer (CCO) steuert die Umsetzung unseres Compliance-Management-Systems und wird dabei weltweit von weiteren Compliance-Beauftragten unterstützt. Er berichtet regelmäßig an den Vorstand über den Stand der Umsetzung sowie wesentliche Ergebnisse. Außerdem informiert er den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mindestens einmal jährlich über Status sowie wesentliche Entwicklungen. Über wichtige Ereignisse wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand umgehend informiert.
  • Der Internen Revision (Corporate Audit) obliegt die regelmäßige Prüfung des vom Vorstand nach § 91 Abs. 2 Aktiengesetz eingerichteten Risikomanagementsystems. Darüber hinaus befasst sich der Aufsichtsrat im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Die Eignung des von uns eingerichteten Risikofrüherkennungssystems wird von unserem Abschlussprüfer geprüft.

Instrumente

  • Eine gruppenweit gültige Richtlinie, die Governance, Risk Management, Compliance (GRC) Policy, bildet den Rahmen für das Risikomanagement und wird von den Unternehmensbereichen, Service- und Forschungseinheiten sowie in den Regionen hinsichtlich der geschäftsspezifischen Gegebenheiten konkretisiert.
  • Ein Katalog mit Chancen- und Risikokategorien dient einer möglichst vollständigen Identifikation aller relevanten finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken. Unsere Betrachtung umfasst dabei auch systematisch Chancen und Risiken, deren Auswirkungen wir bislang nicht monetär abbilden können, wie zum Beispiel Reputations- und Klimarisiken. Dazu wurden im Jahr 2020 Risiken, die für Unternehmen im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft entstehen (Transitionsrisiken), wie auch physische Risiken gemäß Definition der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in den Katalog aufgenommen.
  • Für die Erfassung und Bewertung von Risiken nutzen wir standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge. Die Aggregation von Chancen, Risiken und Sensitivitäten auf Unternehmensbereichs- und Konzernebene mittels Monte-Carlo-Simulation hilft, gruppenweite Auswirkungen und Trends zu erkennen.
  • Unser gruppenweites Compliance-Programm soll die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien sicherstellen. Unser globaler Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden verankert diese Standards verbindlich im Unternehmensalltag. Auch die Mitglieder des Vorstands sind diesen Grundsätzen ausdrücklich verpflichtet.