Aussichten für die chemische Industrie

  • Überdurchschnittliches Wachstum der Chemieindustrie erwartet

Die globale Chemieindustrie (ohne Pharma) wird im Jahr 2021 mit 4,4 % (2020: –0,4 %) voraussichtlich stärker wachsen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre vor der Corona-Pandemie. Das Wachstum dürfte vor allem von den Schwellenländern getragen werden (2021: +5,4 %, 2020: +1,8 %). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften erwarten wir ein über dem Durchschnitt der Vorkrisenjahre liegendes Wachstum von 2,5 % (2020: –4,2 %). Das Produktionsniveau von 2019 wird damit in den Schwellenländern im Jahr 2021 bereits übertroffen. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften dürfte es insgesamt noch deutlich darunter liegen.

Im weltgrößten Chemiemarkt China erwarten wir ein Wachstum der Chemieproduktion um 6,3 % (2020: 3,4 %). Nach der schnellen Erholung der Produktion im Jahr 2020 wird sich die Dynamik voraussichtlich abschwächen. Trotzdem erwarten wir in allen großen Kundenindustrien ein Wachstum der Nachfrage nach Vorleistungen aus der Chemieindustrie, insbesondere bei Konsumgütern und in der Autoindustrie.

Für die EU rechnen wir mit einem Zuwachs der Chemieproduktion um 3,2 % (2020: –1,9 %) und damit ungefähr in gleicher Höhe wie die Steigerung des BIP. Die erwartete deutliche Erholung der Autoindustrie, ein moderates Wachstum der Bauindustrie und der Verbrauchsgüter im Bereich Gesundheit und Ernährung sowie ein etwas stärkeres Wachstum bei den dauerhaften Konsumgütern dürften die einheimische Chemienachfrage unterstützen. Für das Vereinigte Königreich gehen wir von einer schwächeren Dynamik aus. Höhere Transaktionskosten nach Ende der Brexit-Übergangsphase und konjunkturelle Belastungen durch die Corona-Pandemie dürften die Nachfrage nach Chemieprodukten dämpfen (2021: +2,0 %, 2020: +1,0 %).

In den USA gehen wir von einem Wachstum der Chemieproduktion von 2,6 % aus (2020: –4,3 %). Die weitere Erholung der Automobilproduktion, ein deutliches Wachstum von Gesundheit und Ernährung und in der Elektronikindustrie sollten positive Wachstumsbeiträge für die Chemienachfrage liefern, während aus der Baukonjunktur und Öl- und Gasindustrie voraussichtlich nur schwache Wachstumsimpulse kommen.

In Japan erwarten wir im Einklang mit der insgesamt verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Erholung ein moderates Wachstum der Chemieproduktion.

In Südamerika wird die Chemieproduktion voraussichtlich etwas schwächer als die Gesamtwirtschaft wachsen (2021: +3,0 %, 2020: –1,1 %). Die Erholung der Automobilproduktion sowie die Bereiche Landwirtschaft, Ernährung und Industrierohstoffe tragen positiv zum Chemiewachstum bei.

Ausblick zur Chemieproduktion 2021 (ohne Pharma)

reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Ausblick zur Chemieproduktion 2021 (ohne Pharma), Reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)
Trends Chemieproduktion 2021 – 2023 (ohne Pharma)

reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Trends Chemieproduktion 2021–2023 (ohne Pharma), Reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)