Luft, Abfall und Boden

Wir wollen Emissionen in die Luft weiter senken, Abfälle vermeiden, den Boden schützen und damit die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Mensch und Umwelt auf ein Minimum reduzieren. Wir betreiben unsere Anlagen verantwortungsvoll und gehen respektvoll mit natürlichen Ressourcen um. In globalen Richtlinien haben wir uns dazu Standards gesetzt. Die Ressourceneffizienz unserer Prozesse verbessern wir stetig mit unserem Operational-Excellence-Programm.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • Minimierung von Umweltauswirkungen
  • Maximierung der Verwertungsmöglichkeiten

Die regelmäßige Kontrolle der Emissionen in die Luft ist Teil unseres Umweltmanagements. Neben Treibhausgasen erfassen und analysieren wir Emissionen luftfremder Stoffe, um potenziell schädliche Stoffe bestmöglich vermeiden zu können.

Unser Abfallmanagement basiert auf einer systematischen Erfassung der Stoffströme und folgt einer klaren Hierarchie. Wir wollen Abfälle weitestgehend vermeiden. Ist dies nicht möglich, prüfen wir, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft, die Möglichkeiten zur stofflichen Nutzung oder energetischen Verwertung. Abfälle, die nicht wiederverwertet werden können, beseitigen wir sach- und umweltgerecht. Die BASF-Verbundstruktur hilft uns dabei, Abfälle zu vermeiden oder zu vermindern. Zur Überprüfung externer Entsorgungsbetriebe führen wir regelmäßig Audits durch und stellen so die fachgerechte Entsorgung sicher. Damit leisten wir auch einen Beitrag zum vorsorgenden Bodenschutz und verhindern, dass die Abfälle von heute zu den Altlasten von morgen werden. Wenn an aktiven und ehemaligen Standorten Schäden in Boden und Grundwasser entstanden sind, werden geeignete Sanierungsmaßnahmen geprüft und umgesetzt.

Luftemissionen

  • Emissionen in die Luft leicht gesunken

Die absoluten Emissionen luftfremder Stoffe aus unseren Produktionsanlagen betrugen im Jahr 2020 23.791 Tonnen (2019: 25.040 Tonnen 1). Die Emissionen von ozonabbauenden Substanzen nach dem Montreal-Abkommen lagen 2020 bei 14 Tonnen (2019: 26 Tonnen 1). Durch die sukzessive Umstellung auf alternative Kältemittel konnten diese Emissionen von 229 Tonnen im Jahr 2002 deutlich reduziert werden. Die Emissionen von Schwermetallen 2 betrugen im Jahr 2020 4 Tonnen (2019: 5 Tonnen 1).

1 Der Vergleichswert für das Jahr 2019 wurde aufgrund von Datenaktualisierungen angepasst.

2 Schwermetalle sind in der Zahl für Stäube enthalten (siehe Tabelle „Emissionen in die Luft“).

Emissionen in die Luft (Tonnen)

Luftfremde Stoffe aus dem BASF-Geschäft

2020

2019

CO (Kohlenmonoxid)

3.507

3.530

NOX (Summe Stickoxide)

10.010

10.534

NMVOC (Flüchtige organische Kohlenstoffverbindungen ohne Methan)

4.702

4.496

SOX (Summe Schwefeloxide)

1.861

1.982

Stäube

2.000

2.320 a

NH3 (Ammoniak) und sonstige anorganische Stoffe

1.711

2.178

Summe

23.791

25.040 a

a

Der Vergleichswert für das Jahr 2019 wurde aufgrund von Datenaktualisierungen angepasst.

Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir unsere Emissionen weiter senken. So mindern wir zum Beispiel Stickoxide durch den Einsatz von Katalysatoren oder führen Abgase in den Produktionsprozess zurück. Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von Adipinsäure am Standort Ludwigshafen. Das dabei anfallende Lachgas wird nicht zersetzt, sondern isoliert und in der BASF-Verbundstruktur als Rohstoff zur Herstellung von Zwischenprodukten eingesetzt. Dies mindert unsere Emissionen und erhöht zugleich die Prozess- und Ressourceneffizienz.

Darüber hinaus enthält unser Portfolio eine Vielzahl von Produkten, die dabei helfen, die Emission von Luftschadstoffen zu reduzieren – angefangen bei Prozesskatalysatoren für die Industrie über Kraftstoffadditive bis hin zu Katalysatoren für die Automobilindustrie.

Umgang mit Abfall und Altlasten

  • Gesamtmenge der Abfälle leicht verringert
  • Systematische Bearbeitung von Altlasten

Wir nutzen den BASF-Verbund für ein effizientes Management unserer Stoffströme. Nebenprodukte einer Anlage dienen oft als Rohstoff für eine andere Anlage, wodurch Abfall vermieden wird. So verwenden wir zum Beispiel am Standort Antwerpen eine Carboxylatlösung aus der Cyclohexanon-Herstellung in der Sodaproduktion weiter. Andere Stoffströme können wiederum energetisch zur Erzeugung von Dampf verwertet werden, was fossile Brennstoffe einspart.

Wir arbeiten intensiv an Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft. Durch ein verbessertes Recycling, zum Beispiel von Metallen der Platingruppe, oder den Einsatz von recycelten Rohstoffen, etwa Pyrolyseöl aus gemischten Kunststoffabfällen oder Altreifen, wollen wir unseren Bedarf an Primärrohstoffen weiter reduzieren und gleichzeitig zur Verringerung des Abfallaufkommens beitragen. Darüber hinaus engagieren wir uns in verschiedenen Initiativen zur Vermeidung von Abfällen und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Als Gründungsmitglied der „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ (Alliance to End Plastic Waste, AEPW) kooperieren wir beispielsweise mit rund 50 weiteren Firmen entlang der Wertschöpfungskette, um Kunststoffabfälle sinnvoll zu nutzen und ihren Eintrag in die Umwelt zu verringern. Hierzu will die AEPW bis zu 1,5 Milliarden US$ in verschiedene Projekte und Kooperationen investieren, vor allem in Asien und Afrika.

Abfallaufkommen der BASF-Gruppe (Millionen Tonnen)

 

2020

2019

Gesamtes Abfallaufkommen

2,21

2,34

Verwerteter Abfall

0,96

0,99

Stofflich verwertet

0,44

0,45

Thermisch verwertet

0,52

0,54

Beseitigter Abfall

1,25

1,35

Durch Verbrennen

0,74

0,78

Auf Übertagedeponien

0,35

0,38

Andere a

0,16

0,19

Klassifizierung des beseitigten Abfalls b

 

 

Nicht gefährlicher Abfall

0,36

0,43

Gefährlicher Abfall

0,89

0,92

davon transportierter gefährlicher Abfall

0,25

0,28

a

Physisch-chemische und biologische Behandlung, untertägige Entsorgung

b

Die Klassifizierung der Abfälle in gefährliche und nicht gefährliche Abfälle erfolgt nach lokalen Vorschriften.

Für unser Altlastenmanagement haben wir weltweit geltende Standards. Ein globales Netzwerk von Fachleuten sorgt für die Umsetzung. Zur Sanierung von Altlasten erarbeiten wir Lösungen, die Natur- und Klimaschutzaspekte, Kosten und gesellschaftliche Verantwortung in Einklang bringen. Dabei handelt es sich stets um maßgeschneiderte Einzelfallentscheidungen, die auf rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Stand der Technik basieren. Belastete Standorte werden in einer Altlastendatenbank erfasst. Weltweit haben wir im Jahr 2020 laufende Sanierungsarbeiten planmäßig vorangetrieben und die Planungen weiterer Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen.

Mehr zu Umweltschutz-Rückstellungen im Anhang zum Konzernabschluss:
Anmerkung 9
Anmerkung 23

Mehr zur Alliance to End Plastic Waste:
basf.com/de/aepw
endplasticwaste.org

Alliance to End Plastic Waste

2019 haben wir mit weiteren Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette – von Kunststoffproduzenten über Konsumgüterhersteller bis zu Entsorgern – die „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ (Alliance to End Plastic Waste, AEPW) gegründet. Gemeinsam mit den inzwischen über 50 Mitgliedern entwickeln wir Lösungen, die vermeiden, dass Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen, insbesondere in die Weltmeere. Im Fokus stehen dabei vier Handlungsfelder: Infrastrukturentwicklung für Abfallsammlung, Förderung von innovativen Recycling-Methoden, Aufklärung und Einbindung verschiedener Stakeholder sowie Säuberung von stark durch Kunststoffabfälle betroffenen Gebieten. BASF unterstützt mit dem Projekt ChemCyclingTM das Ziel der AEPW, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu etablieren. Zudem bringt sich BASF in Initiativen der Allianz ein, etwa Säuberungsaktionen. So beteiligten sich im Jahr 2020 fast 300 BASF-Mitarbeitende in Schanghai/China und Lud-wigshafen an der „All Together Global Cleanup“-Kampagne.

Alliance to End Plastic Waste (Foto)