3 – Akquisitionen/Devestitionen

Akquisitionen

BASF hat den Erwerb des Polyamidgeschäfts (PA 6.6) von Solvay am 31. Januar 2020 abgeschlossen. DOMO Chemicals, Leuna, wurde von der EU-Kommission als Käufer des europäischen Polyamidgeschäfts genehmigt, welches BASF aufgrund von behördlichen Auflagen nicht übernehmen konnte. Die Transaktion erweitert die Polyamid-Kompetenzen von BASF durch innovative und bekannte Produkte wie Technyl®. Die Transaktion verbessert zudem den Zugang des Unternehmens zu Wachstumsmärkten in Asien sowie Nord- und Südamerika. Durch die Rückwärtsintegration in den wichtigen Rohstoff Adiponitril (ADN) ist BASF nun entlang der gesamten Polyamid-6.6-Wertschöpfungskette vertreten und verbessert ihre Lieferzuverlässigkeit. Der Kaufpreis des von BASF erworbenen Geschäfts ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremdkapital betrug 1,3 Milliarden €. Das Geschäft wurde in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers integriert. Die Transaktion zwischen Solvay und BASF umfasste acht Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko sowie Forschungs- und Entwicklungszentren und technische Beratungszentren in Asien, Nord- und Südamerika. Darüber hinaus beinhaltete sie zwei Beteiligungen in Frankreich, die als Joint Operations bilanziert werden: Den 50 %-Anteil an Butachimie SNC, Chalampé/Frankreich, zur Produktion von ADN und Hexamethylendiamin sowie den 51 %-Anteil an der neugegründeten Alsachimie S.A.S., Chalampé/Frankreich, zur Produktion von Adipinsäure. Mit dem Erwerb traten rund 700 Mitarbeiter von Solvay zu BASF über.

Die vorläufige Kaufpreisaufteilung berücksichtigt sämtliche bis zur Aufstellung dieses Abschlusses verfügbaren Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden. Soweit innerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nach IFRS 3 weitere solche Fakten und Umstände bekannt werden, kann eine entsprechende Anpassung der Kaufpreisaufteilung erfolgen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 118 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus Kosten- und Umsatzsynergien.

Vorläufige Kaufpreisallokation der Akquisition von Vermögenswerten und Schulden von Solvay (Millionen €)

 

Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Geschäfts- oder Firmenwert

118

Übrige immaterielle Vermögenswerte

650

Sachanlagen

434

At Equity bilanzierte Beteiligungen

Sonstige Finanzanlagen

Latente Steuern

8

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

55

Langfristige Vermögenswerte

1.265

Vorräte

153

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

165

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

161

Kurzfristige Wertpapiere

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

63

Kurzfristige Vermögenswerte

542

Gesamtvermögen

1.807

 

 

Rückstellungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

30

Steuerrückstellungen und latente Steuerschulden

35

Sonstige Rückstellungen

8

Finanzschulden

Übrige Verbindlichkeiten

45

Langfristiges Fremdkapital

118

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

274

Rückstellungen

2

Steuerschulden

28

Finanzschulden

3

Übrige Verbindlichkeiten

74

Kurfristiges Fremdkapital

381

Fremdkapital

499

 

 

Gesamtkaufpreis

1.308

Vereinbarte Transaktionen

  • Am 29. August 2019 haben BASF und das Feinchemie-Unternehmen DIC, Tokio/Japan, eine Vereinbarung zur Übertragung des globalen Pigmentgeschäfts unterzeichnet. Der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 1,15 Milliarden €. Mit einem Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2020 gerechnet. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die Transaktion betrifft rund 2.600 Mitarbeiter des Unternehmensbereichs Dispersions & Pigments.
  • Am 21. Dezember 2019 haben BASF und eine Tochtergesellschaft von Lone Star, Dallas/Texas, eine Vereinbarung zum Verkauf des Bauchemiegeschäfts von BASF unterzeichnet. Der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 3,17 Milliarden €. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2020 gerechnet, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Der geplante Verkauf umfasst mehr als 7.000 Mitarbeiter sowie Produktionsstätten und Vertriebsbüros in mehr als 60 Ländern des bisherigen Unternehmensbereichs Construction Chemicals.

Nicht fortgeführtes Geschäft

Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Bauchemiegeschäft setzte sich wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung aus nicht fortgeführtem Bauchemiegeschäft (Millionen €)

 

01.01. – 30.06.2020

01.01. – 30.06.2019

Umsatzerlöse

1.187

1.261

Herstellungskosten

–608

–696

Bruttoergebnis vom Umsatz

579

565

Vertriebskosten

–356

–431

Allgemeine Verwaltungskosten

–51

–34

Forschungs- und Entwicklungskosten

–17

–16

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

–104

–25

Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

EBIT

51

59

Finanzergebnis

–2

–2

Ergebnis vor Ertragsteuern

49

57

Ertragsteuern

–13

–15

Ergebnis nach Ertragsteuern

36

42

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend

3

4

Ergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen

33

38

Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführtem Geschäft

0,04

0,04

Das nicht fortgeführte Bauchemiegeschäft hat mit folgenden Zahlungsströmen zur Kapitalflussrechnung der BASF-Gruppe beigetragen:

Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Bauchemiegeschäft (Millionen €)

 

01.01. – 30.06.2020

01.01. – 31.12.2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

–1

219

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–68

–107

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–29

–18

Gesamt

–98

94

Zur Veräußerung gehaltene Gruppen von Vermögenswerten und Schulden

Mit der Einigung zur Übernahme des globalen Pigmentgeschäfts durch das Feinchemie-Unternehmen DIC wurden die abgehenden Vermögenswerte und Schulden in eine Veräußerungsgruppe umgegliedert. Das Geschäft ist dem Unternehmensbereich Dispersions & Pigments zugeordnet.

Zum 30. Juni 2020 erfolgte eine Werthaltigkeitsprüfung der Veräußerungsgruppe für das Pigmentgeschäft. Für die Ermittlung des erzielbaren Betrags zum 30. Juni 2020 wurden die erwarteten Zahlungsströme bis zum Closing einschließlich der Verkaufserlöse mit einem WACC von 7,98 % abgezinst. Hieraus ergab sich ein Abwertungsbedarf in Höhe von 66 Millionen €, der den Geschäfts- oder Firmenwert der Veräußerungsgruppe für das Pigmentgeschäft entsprechend reduzierte.