BASF-Bericht 2021

Tatsächliche Entwicklung im Vergleich zum Ausblick 2021

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die BASF-Gruppe

Im Jahr 2021 steigerten wir den Umsatz auf 78,6 Milliarden € und lagen damit deutlich über unserer zu Jahresbeginn getroffenen Prognose eines Umsatzwachstums auf einen Wert zwischen 61 Milliarden € und 64 Milliarden €. In den Segmenten Surface Technologies, Chemicals, Industrial Solutions, Agricultural Solutions sowie Nutrition & Care erhöhte sich der Umsatz stärker als zunächst erwartet. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die deutlich höheren Preise, hauptsächlich in den Segmenten Surface Technologies und Chemicals. Den Absatz konnten wir wie angenommen steigern. Währungs- und Portfolioeffekte wirkten erwartungsgemäß gegenläufig.

Das EBIT vor Sondereinflüssen übertraf mit 7,8 Milliarden € das Prognoseintervall von 4,1 Milliarden € bis 5,0 Milliarden € ebenfalls signifikant. Im Wesentlichen haben sich die Segmente Industrial Solutions, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions anders entwickelt als erwartet. Industrial Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich, entgegen der Prognose eines leichten Rückgangs. In den Segmenten Agricultural Solutions und Nutrition & Care sank das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich; wir waren jeweils von einer leichten Ergebnisverbesserung ausgegangen.

Den ROCE steigerten wir in nahezu allen Segmenten deutlich. Im Segment Agricultural Solutions nahm der ROCE nur leicht zu, während er in Nutrition & Care deutlich sank. Insgesamt übertraf die Intensität der Verbesserungen unsere Erwartungen, so dass der ROCE für die BASF-Gruppe mit 13,5 % deutlich über der von uns prognostizierten Spanne von 8,0 % bis 9,2 % lag.

Unsere im Februar 2021 getroffene Prognose hatten wir im April, Juli und Oktober des Geschäftsjahres 2021 angepasst. Im Oktober 2021 nahmen wir für den Umsatz einen Wert zwischen 76 Milliarden € und 78 Milliarden € an. Für das EBIT vor Sondereinflüssen gingen wir von einer Spanne zwischen 7,5 Milliarden € und 8,0 Milliarden € aus. Für den ROCE prognostizierten wir einen Korridor von 13,2 % bis 14,1 %.

Prognose-Ist-Vergleich

 

Umsatz

EBIT vor Sondereinflüssen

ROCE

 

Prognose 2021

Ist 2021

Prognose 2021

Ist 2021

Prognose 2021

Ist 2021

Chemicals

Materials

Industrial Solutions

Surface Technologies

Nutrition & Care

Agricultural Solutions

Sonstige

BASF-Gruppe

61 Mrd. € – 64 Mrd. € a

78,6 Mrd. €

4,1 Mrd. € – 5,0 Mrd. € a

7,8 Mrd. €

8,0 % – 9,2 % a

13,5 %

„auf Vorjahresniveau“: keine Veränderung (+/–0,0 %)

↗|↘

„leichte Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–5,0 %: bei Ergebnisgrößen von 0,1–10,0 %; bei ROCE von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten.

↑|↓

„deutliche Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „deutlich“ einer Veränderung ab 5,1 %; bei Ergebnisgrößen ab 10,1 %: bei ROCE von mehr als 1,0 Prozentpunkten.

a

Unsere Prognose hatten wir im April, Juli und Oktober des Geschäftsjahres 2021 aktualisiert. Letztmals haben wir sie im Oktober 2021 aktualisiert und dabei für den Umsatz einen Wert zwischen 76 Milliarden € und 78 Milliarden € sowie für das EBIT vor Sondereinflüssen einen Wert zwischen 7,5 Milliarden € und 8,0 Milliarden € und für den ROCE einen Wert zwischen 13,2 % und 14,1 % prognostiziert.

Accelerator-Umsatzprognose sowie Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe

Den Umsatz mit Accelerator-Produkten erhöhten wir im Jahr 2021 auf 24,1 Milliarden € und lagen damit deutlich über der im Februar veröffentlichten Spanne von 18 Milliarden € bis 19 Milliarden €. Das im Oktober prognostizierte Intervall von 21,5 Milliarden € bis 22,5 Milliarden € wurde ebenfalls übertroffen. Grund hierfür war die überaus positive Geschäftsentwicklung der BASF-Gruppe, die sich auch in den Umsätzen mit Accelerator-Produkten widerspiegelte. Der Rückgang, der sich aus der Devestition des globalen Pigment­geschäfts und dem damit verbundenen Abgang von Accelerator-Produkten ergab, wirkte insgesamt nur leicht gegenläufig.

Die CO2-Emissionen erreichten einen Wert von 20,2 Millionen Tonnen und lagen damit leicht unter dem im Februar 2021 prognos­tizierten Intervall von 20,5 Millionen Tonnen bis 21,5 Millionen Tonnen. Aufgrund der gesteigerten Nachfrage erhöhte BASF das Produktionsvolumen im Jahr 2021 signifikant. Um die damit verbundenen Mehremissionen zu reduzieren, haben wir uns auf den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien fokussiert. Hierzu hat BASF Stromliefer­verträge umgestellt, Grünstromzertifikate erworben und langfristige Lieferverträge für Strom aus erneuerbaren Quellen abgeschlossen. Ein Projekt zur Reduktion der Lachgasemissionen in Ludwigshafen wurde erfolgreich umgesetzt. Devestitionen wie die Veräußerung des globalen Pigmentgeschäfts führten zu einer leichten Emissions­minderung. Zudem kam es im Zuge der geringeren Auslastung der Ammoniakanlage infolge stark gestiegener Erdgaspreise zu einer signifikanten Emissionsminderung.

Prognose für die Sachinvestitionen der BASF-Gruppe

Im Jahr 2021 haben wir insgesamt 3,4 Milliarden € in Sachanlagen ohne Zugänge aus Akquisitionen, IT-Investitionen, Rückbauverpflichtungen und Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen investiert. Der im Februar 2021 prognostizierte Wert betrug 3,6 Milliarden €.

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die Segmente

Im Segment Chemicals steigerten wir den Umsatz im Jahr 2021 deutlich, nachdem wir zu Jahresbeginn von einem leichten Umsatzwachstum ausgegangen waren. Aufgrund außergewöhnlicher Lieferengpässe in den Märkten übertrafen die höheren Preise in beiden Unternehmensbereichen die von uns im Februar angenommenen Preissteigerungen erheblich. Die Mengen konnten wir wie erwartet steigern. Das Segment konnte das EBIT vor Sonder­einflüssen und den ROCE entsprechend der Prognose deutlich erhöhen.

Materials verbesserte den Umsatz, das EBIT vor Sondereinflüssen und den ROCE wie prognostiziert deutlich.

Das Segment Industrial Solutions erhöhte den Umsatz 2021 erheblich und übertraf damit unsere Erwartung eines leichten Rückgangs. Maßgeblich hierfür war ein gesteigerter Absatz. Anders als von uns angenommen, überkompensierte dies die negativen Auswirkungen der Devestition des globalen Pigmentgeschäfts. Das Mengenwachstum des Segments führte auch zu einer deutlichen Steigerung des EBIT vor Sondereinflüssen, entgegen unserer Prognose eines leichten Rückgangs. Der ROCE lag wie erwartet signifikant über Vorjahresniveau.

Surface Technologies erzielte ein erhebliches Umsatzwachstum, während wir im Februar nur mit einer leichten Steigerung des Umsatzes gerechnet hatten. Dies resultierte hauptsächlich aus höheren Edelmetallpreisen, die noch stärker stiegen als erwartet. Die deutliche Erhöhung des EBIT vor Sondereinflüssen und des ROCE ist wie prognostiziert eingetreten.

Im Segment Nutrition & Care lag der Umsatz deutlich über dem Vorjahreswert und übertraf damit unsere Prognose eines leichten Wachstums. Ausschlaggebend hierfür war ein höheres Preisniveau, nachdem wir im Februar von niedrigeren Preisen ausgegangen waren. Die Mengen konnten wir wie erwartet in beiden Unternehmensbereichen steigern. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich im Jahr 2021 erheblich und lag damit unter unseren Erwartungen eines leichten Anstiegs. Der Rückgang war auf geringere Ergebnisbeiträge beider Unternehmensbereiche zurückzuführen. Wesentlich hierfür waren niedrigere Margen infolge gestiegener Rohstoff- und Energiepreise sowie höhere Fixkosten, vor allem aufgrund gestiegener Bonusrückstellungen. Im Zuge der Ergebnisentwicklung des Segments sank auch der ROCE deutlich. In unserer Prognose waren wir von einer deutlichen Steigerung ausgegangen.

Anders als von uns prognostiziert, stieg der Umsatz im Segment Agricultural Solutions nicht nur leicht, sondern deutlich. Die höheren Verkaufsmengen und -preise konnten die negativen Währungseinflüsse stärker übertreffen als von uns erwartet. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag entgegen unserer Prognose eines leichten Anstiegs deutlich unter Vorjahresniveau. Die positive Umsatz­entwicklung konnte höhere Fixkosten, vor allem infolge gestiegener Bonusrückstellungen, höhere Rohstoffpreise und Logistikkosten sowie einen margenschwachen Produktmix nicht ausgleichen. Aufgrund der Ergebnisentwicklung konnten wir den ROCE entgegen unserer Annahme einer deutlichen Erhöhung nur leicht steigern.

Den Umsatz und das EBIT vor Sondereinflüssen von Sonstige verbesserten wir wie erwartet erheblich.