BASF-Bericht 2021

Produktsicherheit

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF, Kunden) (Grafik)

Wir verstehen Produktsicherheit als integralen Bestandteil aller Geschäftsprozesse, als Element unseres Risikomanagements und als wichtige Säule unseres Bekenntnisses zu Responsible Care®. Wir arbeiten kontinuierlich daran, dass unsere Produkte bei verantwortungsvoller und sachgerechter Anwendung kein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Es ist unser Ziel, alle relevanten nationalen und internationalen Vorschriften und Gesetze einzuhalten.

Strategie

Mit unserem Bekenntnis zu Produktverantwortung im Rahmen von Responsible Care® und den Initiativen des International Council of Chemical Associations (ICCA) verpflichten wir uns, negative Einflüsse unserer Produkte auf Sicherheit, Gesundheit und Umwelt kontinuierlich zu minimieren und unsere Produkte stetig weiterzuentwickeln. Von unseren Produkten soll bei verantwortungsvoller und sachgerechter Anwendung keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehen. Es ist unser Ziel, alle relevanten nationalen und internationalen Vorschriften und Gesetze einzuhalten. In global gültigen Richtlinien definieren wir unter anderem Anforderungen, Prozesse sowie Verantwortlichkeiten und stellen so weltweit einheitlich hohe Standards für die Produktverantwortung sicher. Die Umsetzung und Einhaltung der internen Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben liegen in der Verantwortung unserer Standorte und Tochtergesellschaften. Die Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health & Safety“ überprüft dies regelmäßig im Rahmen von Audits. Informationen, Erfahrungen und gelungene Praxisbeispiele zum Thema Produktsicherheit tauschen wir kontinuierlich im globalen BASF-Expertennetzwerk aus.

In einer globalen Datenbank speichern und bewerten wir Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltinformationen für alle unsere Stoffe und Produkte. Diese Informationen aktualisieren wir fortlaufend. Die Datenbank bildet die Basis für die Bewertung von Stoffen und Produkten sowie für unsere Sicherheitsdatenblätter, die wir unseren Kunden in rund 40 Sprachen zur Verfügung stellen. Sie enthalten unter anderem Informationen zu physikalisch-chemischen, toxikologischen und ökotoxikologischen Eigenschaften der Produkte, möglichen Gefahren, Erste Hilfe-Maßnahmen, Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung sowie Entsorgung. Über unser weltweites Netzwerk von Notfalltelefonen können wir rund um die Uhr Auskunft geben. Damit anwendende Personen sich schnell über unsere Produkte und die damit verbundenen Gefahren informieren können, setzen wir weltweit und sofern es im jeweiligen Land rechtlich zulässig ist, das „Globally Harmonized System“ (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung unserer Produkte ein. Dabei berücksichtigen wir gegebenenfalls nationale und regionale Anpassungen innerhalb des GHS-Rahmenwerks, wie die CLP-Verordnung der EU.

Wir schulen unsere Mitarbeitenden, Kunden und Logistikpartner weltweit in der richtigen Handhabung und optimalen Nutzung ausgewählter Produkte mit besonderem Gefährdungspotenzial. BASF treibt zudem in Verbänden und in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern die Etablierung weltweiter freiwilliger Selbstverpflichtungen zur Verhinderung von Chemikalienmissbrauch voran.

Weltweite Regulierungen von Chemikalien

Ein Großteil der von uns hergestellten Produkte unterliegt chemikalienrechtlichen Regelungen. Deren Einhaltung wollen wir sicherstellen. Ausschlaggebend für uns sind hierbei die jeweils regional oder national geltenden Chemikalienregulierungen, deren Anzahl weltweit weiter steigt. Beispiele sind REACH in der EU, TSCA in den USA oder KKDIK in der Türkei. Die Gesellschaften der BASF-Gruppe sorgen in enger Zusammenarbeit mit einem globalen Netzwerk aus Fachleuten dafür, dass BASF den jeweils geltenden Vorschriften gerecht wird.

Ökologische und toxikologische Prüfungen

Bevor unsere Produkte auf den Markt kommen, unterziehen wir sie vielfältigen ökologischen und toxikologischen Prüfungen. Dabei berücksichtigen wir den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik. Wenn wir Tierversuche einsetzen, halten wir die Vorgaben des deutschen Tierschutzgesetzes sowie die Anforderungen der Association for Assessment and Accreditation of Laboratory Animal Care – des weltweit höchsten Standards für Labortiere – ein. Wir entwickeln und optimieren kontinuierlich Ersatz- und Ergänzungsmethoden, um die Sicherheit und Verträglichkeit unserer Produkte experimentell auch ohne Tierversuche bewerten zu können. Unser Ziel ist es, Tierversuche zu vermeiden, zu reduzieren und so zu verbessern, dass wir Tiere möglichst wenig belasten. Im Jahr 2021 sind wir auf diesem Weg einen großen Schritt weitergekommen. So wurde eine gemeinsam von BASF und Givaudan entwickelte toxikologische Teststrategie ohne Tierversuche von der OECD als weltweit erstes Verfahren dieser Art zugelassen. Die Strategie besteht aus drei einzelnen sogenannten Alternativmethoden. Durch die Kombination dieser Methoden kann genauer als im Tierversuch geprüft werden, ob eine Substanz allergische Reaktionen der Haut hervorruft.

Umgang mit Nano- und Biotechnologie

Nanotechnologie und Biotechnologie bieten Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen – etwa den Umwelt- und Klimaschutz oder im Bereich Gesundheit und Ernährung. So können zum Beispiel Nanomaterialien die Leistungsfähigkeit von Batterien verbessern oder biokatalytische Verfahren die Ressourceneffizienz von Prozessen erhöhen. Wir möchten das Potenzial beider Technologien nutzen. Der sichere und verantwortungsvolle Umgang steht dabei an oberster Stelle. Der sichere Umgang mit Nanomaterialien ist beispielsweise in unserem Verhaltenskodex Nanotechnologie festgelegt. Eine Reihe von Produkten stellen wir mithilfe biotechnologischer Verfahren her, unter anderem natürliche Riech- und Geschmacksstoffe, Enzyme, Vitamine oder Saatgut für die Landwirtschaft. Daher verfügen wir über große Erfahrung beim sicheren Einsatz in Forschung, Entwicklung und Produktion. Wir richten uns nach dem Verhaltenskodex des Europäischen Biotechnologieverbands EuropaBio und wollen bei der Nutzung von Biotechnologie alle für die Produktion und Vermarktung relevanten Standards und gesetzlichen Regelungen einhalten.