Ausblick

Im dritten Quartal 2021 setzte sich die weltwirtschaftliche Erholung nach dem starken Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität im Vorjahr fort. Allerdings schwächte sich die Wachstums­dynamik im Vergleich zum Vorquartal aufgrund von Liefereng­pässen in vielen Wert­schöpfungsketten des verarbeitenden Gewerbes ab. Neuerliche pandemiebedingte Unterbrechungen von Produktion und Logistik in Asien verschärften weltweit die Knappheit an Vorprodukten. Insbesondere die globale Automobil­industrie war von einem Chipmangel betroffen, der zu deutlichen Produktionskürzungen führte. Darüber hinaus beeinträchtigten Stromab­schaltungen in einigen Provinzen Chinas die Produktion vor allem in den energieintensiven Industrien. Obwohl die steigenden Energie­preise neben den Unternehmen auch die Endverbraucher belasteten, blieb die globale Nachfrage nach Gebrauchsgütern und dauerhaften Konsumgütern stabil.

BASF geht davon aus, dass im vierten Quartal 2021 Lieferengpässe die weltwirtschaftliche Erholung weiterhin beeinträchtigen werden. Deshalb wurde die Einschätzung zu den weltweiten wirtschaft­lichen Rahmen­bedingungen im Jahr 2021 leicht angepasst (Werte für die Industrie- und Chemie­produktion auf halbe Prozentpunkte gerundet, bisherige Prognose in Klammern):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +5,3 % (+5,5 %)
  • Wachstum der Industrieproduktion: +6,0 % (+6,5 %)
  • Wachstum der Chemieproduktion: +6,0 % (+6,5 %)
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,20 US$/€ (unverändert)
  • Ölpreis der Sorte Brent von 70 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt (65 US$/Barrel)

Aufgrund der anhaltend guten Geschäftsentwicklung der BASF-Gruppe und der Erwartung einer weiterhin soliden Nachfrage, vor allem in den Segmenten Chemicals und Materials, wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 entsprechend der Markt­erwartungen angehoben (bisherige Prognose aus dem Halbjahres­finanzbericht 2021 in Klammern):

  • Umsatzwachstum auf einen Wert zwischen 76 Milliarden € und 78 Milliarden € (74 Milliarden € und 77 Milliarden €)
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 7,5 Milliarden € und 8,0 Milliarden € (7,0 Milliarden € und 7,5 Milliarden €)
  • Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 13,2 % und 14,1 % (12,1 % und 12,9 %)
  • Steigerung des Umsatzes mit Accelerator-Produkten auf einen Wert zwischen 21,5 Milliarden € und 22,5 Milliarden € (21,0 Milliar­den € und 22,0 Milliarden €)
  • Stabilisierung der CO2-Emissionen auf einem Wert zwischen 20,5 Millionen Tonnen und 21,5 Millionen Tonnen (unverändert)

Wir unterstellen in unserer Prognose, dass es nicht zu erneuten starken Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität zur Eindämmung der Corona-Pandemie, zum Beispiel in Form von Lockdowns, kommt.

Für das vierte Quartal 2021 geht BASF aufgrund der zuvor genannten Entwicklungen weiterhin von sehr volatilen Märkten und daraus resultierenden Unsicherheiten aus. Risiken ergeben sich aus weiterhin steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie einem schnelleren Preisrückgang als erwartet, insbesondere für Basischemikalien. Chancen können sich aus einer weiterhin positiven Nachfrage- und Margenentwicklung sowie einer schnelleren Beseitigung von Liefereng­pässen als erwartet ergeben, vor allem für Chips in der Autoindustrie. Nach Einschätzung des Unternehmens bestehen weiterhin keine Einzelrisiken, die den Fortbestand der BASF-Gruppe gefährden. Dasselbe gilt für die Gesamtbetrachtung aller Risiken, auch im Fall einer erneuten globalen Wirtschaftskrise.