Finanzlage

Das Eigenkapital stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 7.019 Millionen € auf 49.100 Millionen €. Dies war maßgeblich bedingt durch Translationsanpassungen sowie versicherungs­mathematische Gewinne. Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn verringerten sich um 160 Millionen €, vor allem aufgrund von Aktienrückkäufen in Höhe von rund 1,3 Milliarden €. Gegenläufig wirkte das Ergebnis nach Steuern, das um 1.148 Millionen € über den im zweiten Quartal 2022 geleisteten Dividendenzahlungen in Höhe von 3.072 Millionen € lag. Die Eigenkapitalquote stieg von 48,2 % auf 50,6 %.

Das langfristige Fremdkapital ging um rund 2 Milliarden € auf 23.216 Millionen € zurück, vor allem aufgrund des deutlichen Rückgangs der Pensionsrückstellungen infolge gestiegener Zinssätze. Der Anstieg der langfristigen Finanzschulden um 1.943 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Begebung neuer Euro-Anleihen von insgesamt 3,5 Milliarden € sowie Währungseffekten. Demgegenüber stand die Umgliederung zweier Anleihen von lang- in kurzfristige Finanzschulden mit einem Buchwert von insgesamt rund 1,7 Milliarden €.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich seit dem 31. Dezember 2021 um 4.633 Millionen € auf 24.714 Millionen € zum 30. September 2022, insbesondere aufgrund des Anstiegs der kurzfristigen Finanzschulden um 3.201 Millionen €. Dieser ergab sich vor allem aus der Ausgabe von Commercial Papers durch die BASF SE in Höhe von rund 1 Milliarde €, der zuvor genannten Umgliederung zweier Anleihen von lang- in kurzfristige Finanzschulden sowie aus der Erhöhung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten um rund 1 Milliarde €. Gegenläufig wirkte die planmäßige Rückzahlung einer USD-Anleihe sowie einer GBP-Anleihe mit einem Buchwert von insgesamt 739 Millionen €. Die um rund 1 Milliarde € höheren kurzfristigen Rückstellungen ergaben sich vor allem infolge gestiegener Rückstellungen für Rabatte. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 769 Millionen €. Der Rückgang der Übrigen Verbindlichkeiten um 564 Millionen € wirkte leicht gegenläufig und resultierte maßgeblich aus geringeren erhaltenen Anzahlungen.

Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 4.591 Millionen € auf 18.942 Millionen €.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2021, Finanzlage

Nettoverschuldung (Millionen €)

 

30.09.2022

31.12.2021

Langfristige Finanzschulden

15.707

13.764

+ Kurzfristige Finanzschulden

6.621

3.420

Finanzschulden

22.328

17.184

– Kurzfristige Wertpapiere

202

208

– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

3.183

2.624

Nettoverschuldung

18.942

14.352

Im dritten Quartal 2022 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 2.301 Millionen € und war damit um 405 Millionen € besser als im Vorjahresquartal. Wesentlich für die Verbesserung war eine um 714 Millionen € höhere Mittelfreisetzung aus dem Nettoumlaufvermögen, die das um 344 Millionen € geringere Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen überkompensierte. Die Veränderung im Nettoumlaufvermögen ergab sich aus einem Abbau der Forderungen um 2.362 Millionen € und gleichzeitigem Abbau der geschäftsbedingten Verbindlichkeiten um 858 Millionen €. Die daraus resultierende Mittelfreisetzung in Höhe von 1.504 Millionen € lag um 441 Millionen € über dem Wert des dritten Quartals 2021. Hinzu kam eine gegenüber dem Vorjahresquartal um 273 Millionen € geringere Mittelbindung durch Vorratsaufbau.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei –680 Millionen €, eine Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 1.138 Millionen €. Im Vorjahreszeitraum enthielt dieser die Nettokaufpreiszahlung für die Beteiligung an BASF Shanshan Battery Materials in Höhe von 600 Millionen €, während im dritten Quartal 2022 der Verkaufserlös für das Kaolin­mineraliengeschäft in Höhe von 222 Millionen € enthalten war. Mit 1.006 Millionen € lagen die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 187 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug –2.188 Millionen €, nach –56 Millionen € im Vorjahresquartal. Maßgeblich für den Rückgang waren der Abbau der Finanzschulden und ähnlichen Verbindlichkeiten um 1.938 Millionen € sowie die Auszahlungen im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 233 Millionen € im dritten Quartal 2022.

Der Free Cashflow 2 betrug 1.295 Millionen € im dritten Quartal 2022 und war somit um 218 Millionen € höher als im Vorjahresquartal.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2021, Finanzlage

Free Cashflow 3. Quartal (Millionen €)

 

2022

2021

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

2.301

1.896

– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

1.006

819

Free Cashflow

1.295

1.077

BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Das Rating „A/F1/Ausblick stabil“ von Fitch vom 11. Juni 2021 blieb unverändert. Standard & Poor’s bestätigte am 1. August 2022 das lang- und kurzfristige Rating von BASF mit „A/A-1“ und setzte den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“. Am 13. Oktober 2022 bestätigte Moody’s zuletzt das Rating „A3/P-2/Ausblick stabil“.