27 – Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten
27.1 Finanzwirtschaftliche Risiken
Marktrisiken
Währungsrisiken: Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten sowie zu nachteiligen Veränderungen künftiger Zahlungsströme aus geplanten Transaktionen führen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten resultieren aus der Umrechnung von finanziellen Forderungen, Ausleihungen, Wertpapieren, Barmitteln und finanziellen Verbindlichkeiten zum Stichtagskurs in die funktionale Währung der jeweiligen Gruppengesellschaft. Zur Sicherung des Wechselkursrisikos aus originären Finanzinstrumenten sowie aus geplanten Transaktionen werden Devisenkontrakte in einer Vielzahl von Währungen eingesetzt.
Das Währungs-Exposure entspricht dem Nettobetrag des Nominalvolumens der originären und der derivativen Finanzinstrumente, die Währungsrisiken ausgesetzt sind. Außerdem werden geplante Einkaufs- und Umsatztransaktionen des jeweiligen Folgejahres einbezogen, soweit diese im Währungsrisikomanagement berücksichtigt werden. Gegenläufige Positionen in derselben Währung werden gegeneinander aufgerechnet.
Bei der Ermittlung der Sensitivität wird eine Aufwertung der jeweiligen funktionalen Währung von 10 % gegenüber den anderen Währungen simuliert. Die Auswirkung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern der BASF hätte zum 31. Dezember 2015 –340 Millionen € und zum 31. Dezember 2014 –351 Millionen € betragen. Der Effekt aus den im Rahmen von Hedge Accounting designierten Positionen hätte das Eigenkapital vor Ertragsteuern zum 31. Dezember 2015 um 52 Millionen € erhöht (2014: Erhöhung um 48 Millionen €). Hierbei handelt es sich nach dem Vollzug des Tauschs von Vermögenswerten mit Gazprom nur noch um Geschäfte in US-Dollar. Das Währungs-Exposure zum 31. Dezember 2015 lag bei 2.201 Millionen € und zum 31. Dezember 2014 bei 2.009 Millionen €.
Exposure und Sensitivität nach Währungen (in Mio. €) |
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Exposure 31.12.2015 |
Sensitivität 31.12.2015 |
Exposure 31.12.2014 |
Sensitivität 31.12.2014 |
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US$ |
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2.057 |
−260 |
1.767 |
−261 |
Sonstige |
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144 |
−28 |
242 |
−42 |
Summe |
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2.201 |
−288 |
2.009 |
−303 |
Auf Grund des Einsatzes von Optionen zur Absicherung gegenüber Währungsrisiken ist die Sensitivität keine lineare Funktion der unterstellten Veränderung der Wechselkurse.
Zinsänderungsrisiken: Zinsänderungsrisiken bestehen auf Grund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Zur Absicherung werden Zinsswaps und kombinierte Zins-/Währungsderivate abgeschlossen. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen, nicht aber im operativen Bereich von wesentlicher Bedeutung.
Die variable Zinsrisikoposition, die auch im Folgejahr fällige festverzinsliche Anleihen beinhaltet, betrug zum 31. Dezember 2015 –2.786 Millionen € (2014: –3.343 Millionen €). Ein Anstieg aller relevanten Zinssätze um einen Prozentpunkt hätte zum 31. Dezember 2015 ein um 7 Millionen € höheres Ergebnis vor Ertragsteuern und zum 31. Dezember 2014 ein um 12 Millionen € höheres Ergebnis vor Ertragsteuern zur Folge gehabt. Der Effekt aus den im Rahmen von Hedge Accounting designierten Positionen hätte das Eigenkapital vor Ertragsteuern zum 31. Dezember 2015 um 20 Millionen € erhöht (2014: Erhöhung um 30 Millionen €).
Buchwerte der originären verzinslichen Finanzinstrumente (in Mio. €) |
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31.12.2015 |
31.12.2014 |
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Fest |
Variabel |
Fest |
Variabel |
Ausleihungen |
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258 |
744 |
264 |
760 |
Wertpapiere |
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69 |
58 |
33 |
42 |
Finanzschulden |
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11.114 |
4.083 |
11.673 |
3.711 |
Nominal- und Marktwerte der Zins- und kombinierten Zins-/ |
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31.12.2015 |
31.12.2014 |
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Nominalwert |
Marktwert |
Nominalwert |
Marktwert |
Zinsswaps |
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1.900 |
−31 |
1.900 |
−31 |
davon Festzinszahler-Swaps |
|
1.900 |
−31 |
1.900 |
−31 |
Kombinierte Zins-/Währungsswaps |
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2.047 |
315 |
1.979 |
142 |
davon feste Verzinsung |
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1.856 |
297 |
1.979 |
142 |
Warenpreisrisiken: Einige Unternehmensbereiche der BASF sind starken Schwankungen der Rohstoffpreise ausgesetzt. Diese resultieren vor allem aus Rohstoffen (zum Beispiel Naphtha, Propylen, Benzol, Laurinöle, Titandioxid, Cyclohexan, Methanol, Erdgas, Butadien, LPG-Kondensat, Ammoniak) sowie Edelmetallen. BASF trifft die folgenden Maßnahmen, um Preisrisiken aus dem Rohstoffeinkauf zu reduzieren:
- BASF verwendet Warenderivate zur Absicherung gegen Risiken aus der Volatilität von Rohstoffpreisen. Dabei handelt es sich insbesondere um Optionen und Swaps auf Erdöl, Erdölprodukte und Erdgas.
- Im Segment Oil & Gas wurden bis zum Vollzug des Tauschs von Vermögenswerten mit Gazprom Warenderivate verwendet, insbesondere Swaps auf Ölprodukte, um Margen zu sichern. Margenrisiken entstehen in den volatilen Märkten, wenn Einkaufs- und Verkaufsverträge unterschiedlich verpreist werden.
- Der Unternehmensbereich Catalysts schließt sowohl kurzfristige als auch langfristige Abnahmeverträge mit Herstellern von Edelmetallen ab und kauft darüber hinaus an den Kassamärkten Edelmetalle von einer Vielzahl von Geschäftspartnern zu. Das Preisrisiko aus Edelmetallen, die für den Weiterverkauf an Dritte oder für die Verwendung in der Produktion von Katalysatoren erworben werden, wird mit derivativen Instrumenten gesichert. Dabei kommen vor allem Terminkontrakte zum Einsatz, die durch Abschluss gegenläufiger Kontrakte oder durch Lieferung des Edelmetalls erfüllt werden.
- Im Unternehmensbereich Crop Protection ist der Verkaufspreis von Produkten teilweise an den Preis bestimmter Agrarprodukte gekoppelt. Um die daraus entstehenden Risiken abzusichern, werden Derivate auf Agrarprodukte abgeschlossen.
Darüber hinaus hält BASF bei Edelmetallen und Erdölprodukten in begrenztem Umfang ungesicherte Positionen zu Eigenhandelszwecken, die auch derivative Instrumente umfassen können. Der Wert dieser Positionen ist der Volatilität der Marktpreise ausgesetzt und unterliegt einer ständigen Kontrolle.
Im Rahmen des CO2-Emissionshandels werden verschiedene Arten von CO2-Zertifikaten auf Termin ge- und verkauft. Ziel dieser Transaktionen ist es, im Markt vorhandene Preisdifferenzen zu nutzen. Die Erfüllung der Geschäfte erfolgt durch physische Lieferung. Sowohl zum 31. Dezember 2015 als auch zum 31. Dezember 2014 waren keine Geschäfte im Bestand. BASF hält in geringem Umfang Derivate auf Emissionszertifikate.
Auf Grund des Haltens von Warenderivaten und Edelmetallhandelspositionen ist BASF Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen darin, dass die Bewertung von Warenderivaten und Edelmetallhandelspositionen zum Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen von Ergebnis und Eigenkapital der BASF führen kann.
BASF führt Value-at-Risk-Analysen für alle Warenderivate und Edelmetallhandelspositionen durch. Mit Value at Risk wird fortlaufend das Marktrisiko quantifiziert und der maximal mögliche Verlust innerhalb des gegebenen Konfidenzintervalls über einen bestimmten Zeitraum prognostiziert. Der Value-at-Risk-Rechnung liegt ein Konfidenzintervall von 95 % und eine Haltedauer von einem Tag zu Grunde. Für Edelmetalle basiert der Value at Risk auf einem Konfidenzintervall von 99 %. BASF wendet den Varianz-Kovarianz-Ansatz an.
BASF nutzt Value at Risk im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen im Rahmen des Risikomanagementsystems. Neben Value at Risk werden volumenbasierte Grenzen, Exposure- und Stop-Loss-Limits gesetzt.
Risikoposition aus Warenderivaten (in Mio. €) |
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31.12.2015 |
31.12.2014 |
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Exposure |
Value at Risk |
Exposure |
Value at Risk |
Erdöl, Erdölprodukte und Erdgas |
|
58 |
2 |
959 |
22 |
Edelmetalle |
|
23 |
1 |
61 |
1 |
Emissionszertifikate |
|
10 |
1 |
14 |
1 |
Agrarprodukte |
|
0 |
0 |
120 |
0 |
Summe |
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91 |
4 |
1.154 |
24 |
Das Exposure entspricht dem Nettobetrag aller Kauf- und Verkaufspositionen der jeweiligen Warenkategorie.
Ausfall- oder Bonitätsrisiken
Ausfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. BASF analysiert regelmäßig die Kreditwürdigkeit jedes wesentlichen Schuldners und räumt auf dieser Grundlage Kreditlimits ein. Auf Grund der weltweiten Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der BASF-Gruppe liegt keine wesentliche Konzentration von Ausfallrisiken vor. Der Buchwert aller Forderungen, Ausleihungen und verzinslichen Wertpapiere zuzüglich der Nominalwerte der sonstigen ausfallrisikobehafteten finanziellen Verpflichtungen stellt das maximale Ausfallrisiko der BASF dar.
Liquiditätsrisiken
Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden frühzeitig im Rahmen der Liquiditätsplanung erkannt. Durch das laufende Commercial-Paper-Programm sowie von Banken verbindlich zugesagte Kreditlinien kann BASF jederzeit auf umfangreiche liquide Mittel zurückgreifen.