BASF-Bericht 2021

Unsere Managementsysteme

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF) (Grafik)

BASF bringt sich aktiv in die weltweite Responsible Care®-Initiative des International Council of Chemical Associations ein. Unser Bekenntnis zu den Zielen der Initiative und der Responsible Care® Global Charter haben wir im Jahr 2021 erneut bekräftigt. Unser Responsible-Care-Management-System umfasst die globalen Policies, Richtlinien und Standards zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (EHS). Gleichzeitig sorgen wir über unser Qualitätsmanagementsystem für eine hohe Qualität unserer Produkte, Prozesse und Services und versetzen unsere Mitarbeitenden in die Lage, die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Auf einen Blick

143 Audits

zur Überprüfung von Leistung und Fortschritt

239 Mio. €

Investitionen in Umweltschutzanlagen und -einrichtungen

  • Globale EHS-Richtlinien und -Standards
  • Kundenzufriedenheit im Fokus des Qualitätsmanagments
  • Risikobasierte Auditierung unserer Standorte

Responsible-Care-Management-System

Unser EHS-Managementansatz umfasst die verschiedenen Stufen entlang unserer Wertschöpfungskette – angefangen beim Transport von Rohstoffen über die Produktion in unseren Anlagen, die Aktivitäten an unseren Standorten und Lagern sowie die Verteilung unserer Produkte bis hin zur Verwendung unserer Produkte beim Kunden. Während die Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health & Safety“ die gruppenweit gültigen Management- und Kontrollsysteme definiert sowie die Einhaltung der internen Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften überprüft, setzen die Standorte und Tochtergesellschaften die Vorgaben vor Ort um. Über ein globales Netzwerk stellen wir den regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch innerhalb der BASF-Gruppe sicher. Unsere Richtlinien und Anforderungen aktualisieren wir fortlaufend. Dafür tauschen wir uns auch mit Behörden, Verbänden und internationalen Organisationen aus. Wir setzen uns anspruchsvolle Ziele für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und überprüfen unsere Leistungen sowie Fortschritte regelmäßig mit Audits. Mögliche Risiken und Schwachstellen sowie deren potenzielle Auswirkungen für die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, die Umwelt oder unser Umfeld analysieren wir für alle Aktivitäten – von der Forschung über die Produktion bis hin zur Logistik. In Datenbanken dokumentieren wir Unfälle, Beinaheunfälle und sicherheitsrelevante Ereignisse an den Standorten sowie auf Transportwegen, um daraus zu lernen. Auf Basis spezifischer Ursachenanalysen leiten wir entsprechende Maßnahmen ab.

Qualitätsmanagementsystem

Unser Qualitätsmanagementsystem umfasst unsere EHSQ-Policy sowie weitere Vorgaben, Richtlinien und Prozesse für das Qualitätsmanagement entlang der Wertschöpfungskette. Unser Qualitätsmanagementsystem ist risikobasiert, prozessorientiert und fokussiert auf die Zufriedenheit unserer Kunden. Seine verpflichtenden Elemente sind in einer global gültigen Richtlinie festgelegt. Hierzu gehören unter anderem Kernprozesse wie das Nonconformance-Management, das Change-Management und die Durchführung von internen Audits. Die lokale Umsetzung der Vorgaben liegt in der Verantwortung unserer Geschäftseinheiten und Standorte.

Responsible-Care-Audits

Regelmäßige Audits tragen dazu bei, die Einhaltung unserer Standards für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten. Wir führen Audits an allen BASF-Standorten und bei Unternehmen mit BASF-Mehrheitsbeteiligung turnusmäßig innerhalb eines Zeitrahmens von drei bis sechs Jahren durch. Dabei verfolgen wir einen risikobasierten Ansatz. Mithilfe einer Audit-Datenbank stellen wir sicher, dass alle Standorte und Betriebe weltweit regelmäßig auditiert werden. Unsere Regelungen zu Responsible-Care-Audits haben wir in einer global gültigen Richtlinie definiert.

Im Rahmen von Akquisitionen neu hinzugekommene Standorte und Gesellschaften werden nach Beendigung der jeweiligen Integrationsphase, abhängig von Komplexität und Anzahl, in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren auditiert.

Bei unseren Audits erstellen wir ein Sicherheits- und Umweltprofil, das zeigt, ob wir dem bestehenden Gefahrenpotenzial angemessen begegnen. Trifft dies nicht zu, vereinbaren wir Maßnahmen, deren Umsetzung wir unter anderem in Folgeaudits kontrollieren.

Im Jahr 2021 gab es in der BASF-Gruppe 143 Audits zu Umwelt und Sicherheit an 71 Standorten (2020: 112 Audits an 60 Standorten). Die Auditierung der Standorte erfolgte auf Basis des jeweiligen Risikoprofils. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Auditierung der von Solvay erworbenen Standorte nicht wie geplant Ende 2021 begonnen werden. Dies soll im Jahr 2022 erfolgen.

Im Jahr 2021 wurden 13 Standorte zu den Themen Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz auditiert (2020: 1). Davon wurden 10 Standorte in Form von Online-Audits überprüft. Im Fokus dieser sogenannten Remote Audits standen die dokumentierten Prozesse und Managementsysteme.

Externe Zertifizierung

Wir verfolgen einen dezentralen Zertifizierungsansatz für unsere Geschäftseinheiten und Tochtergesellschaften. Dieser berücksichtigt lokale Bedürfnisse, interne und rechtliche Vorgaben sowie Anforderungen unserer Kunden.

Unser Responsible-Care-Auditsystem entspricht der Norm ISO 19011 und ist nach ISO 9001 zertifiziert. Weltweit sind 130 BASF-Produktionsstandorte nach ISO 14001 und EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert (2020: 128). Zudem sind weltweit 54 Standorte nach OHSAS 18001 oder ISO 45001 zertifiziert (2020: 51). Mehrere BASF-Standorte verfügen zudem über eine nach ISO 17020 akkreditierte Inspektionsstelle für die Anwenderinspektion oder ein nach ISO 17025 akkreditiertes Analyselabor für umweltemissionsbezogene Analysen.

Ausgehend von den Anforderungen unserer Kunden, ist das Qualitätsmanagement an unseren Produktionsstandorten meist nach externen internationalen Standards zertifiziert, etwa ISO 9001, GMP, FAMI QS oder IATF 16949.

Kosten und Rückstellungen

Wir investieren kontinuierlich, um die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt zu verringern. Zudem bilden wir angemessene Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen und zur Beseitigung von Altlasten an unseren aktiven und ehemaligen Standorten.

Kosten und Rückstellungen der BASF-Gruppe für Umweltschutz (Millionen €)

 

2021

2020

Betriebskosten für Umweltschutz

1.133

1.125

Investitionen in neue und verbesserte Umweltschutzanlagen und -einrichtungen a

239

231

Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen und Beseitigung von Altlasten b

926

693

a

Investitionen umfassen nachsorgende und produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen.

b

Die Werte beziehen sich jeweils auf den 31. Dezember des entsprechenden Jahres.

Mehr dazu im Anhang zum Konzernabschluss:

Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.