Responsible-Care-Management-System

Der Schutz von Mensch und Umwelt steht für uns an erster Stelle. Unser Kerngeschäft – die Entwicklung, Produktion, Verarbeitung und der Transport von Chemikalien – erfordert ein verantwortungsvolles Handeln. Risiken für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt begegnen wir mit einem umfassenden Responsible-Care-Management-System. Wir erwarten von unseren Mitarbeitenden und Kontraktoren, dass sie Risiken im Umgang mit unseren Produkten, Stoffen und Anlagen kennen und gewissenhaft mit diesen umgehen.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Lieferanten, BASF, Kunden) (Grafik)

Responsible-Care-Management-System

  • Globale EHS-Richtlinien und -Standards

BASF bringt sich aktiv in die Responsible Care®-Initiative des International Council of Chemical Associations (ICCA) ein und bekennt sich zu den Zielen der Responsible Care® Global Charter. Unser Responsible-Care-Management-System umfasst die globalen Richtlinien, Standards und Prozesse zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (EHS) für verschiedene Stufen entlang unserer Wertschöpfungskette. Unsere Regeln betreffen den Transport von Rohstoffen, die Aktivitäten an unseren Standorten und Lagern, die Verteilung unserer Produkte sowie die Verwendung der Produkte beim Kunden. Vorgaben zur Umsetzung dieser Standards legen wir über verbindliche Richtlinien fest, die in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen eingeführt werden. Sie beschreiben Verantwortlichkeiten, Anforderungen und Bewertungsmethoden. Während die Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health & Safety“ die gruppenweit gültigen Management- und Kontrollsysteme definiert sowie die Einhaltung der internen Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften überprüft, setzen die Standorte und Tochtergesellschaften die Vorgaben vor Ort um. Unsere Richtlinien und Anforderungen aktualisieren wir fortlaufend. Dafür tauschen wir uns auch mit Behörden, Verbänden und internationalen Organisationen aus.

Wir setzen uns anspruchsvolle Ziele für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz  und überprüfen unsere Leistungen sowie Fortschritte regelmäßig mit Audits. Mögliche Risiken und Schwachstellen sowie deren Auswirkungen auf die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, auf die Umwelt oder unser Umfeld analysieren wir für alle Aktivitäten – von der Forschung über die Produktion bis hin zur Logistik. In Datenbanken dokumentieren wir Unfälle, Beinaheunfälle und sicherheitsrelevante Ereignisse an den Standorten sowie auf Transportwegen, um daraus zu lernen. Auf Basis spezifischer Ursachenanalysen leiten wir entsprechende Maßnahmen ab.

Audits

  • 131 Audits zur Überprüfung von Leistung und Fortschritt

Regelmäßige Audits tragen dazu bei, die Einhaltung unserer Standards für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten. Wir führen Audits an allen BASF-Standorten und bei Unternehmen mit BASF-Mehrheitsbeteiligung turnusmäßig innerhalb eines Zeitrahmens von drei bis sechs Jahren durch. Dabei verfolgen wir einen risikobasierten Ansatz. Mithilfe einer Audit-Datenbank stellen wir sicher, dass alle Standorte und Betriebe weltweit regelmäßig auditiert werden. Im Rahmen von Akquisitionen erworbene Standorte und Gesellschaften auditieren wir zeitnah, um diese bei Bedarf an unsere Standards und Richtlinien heranzuführen. Nach Beendigung der jeweiligen Integrationsphase werden sie, abhängig von Komplexität und Anzahl, in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren auditiert. Unsere Regelungen zu Responsible-Care-Audits haben wir in einer global gültigen Richtlinie definiert. Bei unseren Audits erstellen wir ein Sicherheits- und Umweltprofil, das zeigt, ob wir dem bestehenden Gefahrenpotenzial angemessen begegnen. Trifft dies nicht zu, vereinbaren wir Maßnahmen, deren Umsetzung wir unter anderem in Folgeaudits kontrollieren. Unser Responsible-Care-Auditsystem entspricht der Norm ISO 19011 und ist nach ISO 9001 zertifiziert. Nach ISO 14001 und EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind weltweit 150 Produktionsstandorte von BASF zertifiziert (2019: 183) 1. Zudem sind weltweit 54 Standorte nach OHSAS 18001 oder ISO 45001 zertifiziert (2019: 53).

Im Jahr 2020 gab es in der BASF-Gruppe 112 Audits zu Umwelt und Sicherheit an 60 Standorten (2019: 137 Audits an 90 Standorten). Dabei steht die risikobasierte Auditierung der Standorte im Fokus. Für Produktionsanlagen mit mittlerem und höherem Gefährdungspotenzial haben wir zusätzlich 19 kurzfristig angekündigte Audits an 7 Standorten durchgeführt (2019: 42 Audits an 33 Standorten). Die Standorte der im Jahr 2018 von Bayer akquirierten Geschäfte wurden wie geplant im Jahr 2020 evaluiert. Die im Jahr 2020 von Solvay erworbenen Standorte wollen wir ab Ende 2021 auditieren.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste sich das medizinische Personal inklusive der auditdurchführenden Personen auf die Überwachung und Bewältigung der Pandemie sowie die globale Pandemie-Vorsorge konzentrieren. Aus diesem Grund und wegen der Reisebeschränkungen wurde 2020 nur an einem Standort ein medizinisches Audit durchgeführt (2019: 15). Alle weiteren Audits und Besuche zur Gesundheitsleistungskontrolle wurden auf 2021 verschoben.

Kosten und Rückstellungen der BASF-Gruppe für Umweltschutz (Millionen €)

 

2020

2019

Betriebskosten für Umweltschutz

1.125

1.035

Investitionen in neue und verbesserte Umweltschutzanlagen und -einrichtungen a

231

328

Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen und Beseitigung von Altlasten b

693

654

a

Investitionen umfassen nachsorgende und produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen.

b

Die Werte beziehen sich jeweils auf den 31. Dezember des entsprechenden Jahres.

1 Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich aus der Veräußerung des Bauchemiegeschäfts und der damit verbundenen Standorte.